Seit 2014 bemüht sich der Nabu um die Wiederansiedlung des Steinkauzes im Gäu. Foto: Nabu

Nabu: Bemühungen um Wiederansiedelung im Gäu zeigen ersten Erfolg. Vier Eier ausgebrütet.

Mötzingen - Der Steinkauz ist nach mehr als 20 Jahren zurück im Gäu. Damit zeigen die Bemühungen des Naturschutzbundes (Nabu) Mötzingen-Gäufelden um seine Wiederansiedlung einen ersten Erfolg.

Früher war der Steinkauz im ganzen Gäu sehr weit verbreitet. Doch dann fand er immer weniger Bruthöhlen vor. "Es gibt immer weniger altes Gehölz, wie Obstbäume. Daher verschwand er 2002 völlig aus unserer Gegend", erklärt Ralf Willers vom örtlichen Naturschutzbund. "Das konnten wir vom Nabu Mötzingen-Gäufelden nicht hinnehmen und starteten 2014 das Projekt ›Steinkauz 21‹."

Die Zeit war günstig, da der Steinkauz in der weiteren Umgebung vereinzelt wieder aufgetreten war.

"Im Jahr 2014 haben wir angefangen, künstliche Nisthilfen, die Steinkauzröhren, aufzuhängen. Mittlerweile haben wir über 50 Röhren im ganzen Gäu verteilt. Das war gar nicht so einfach." Als erstes habe man ideale Bäume und Wiesen finden müssen. Und dann mussten ja auch die Eigentümer alle gefragt werden, ob man die Röhre bei ihnen in die Bäume hängen darf.

Der erste Steinkauz wurde vergangenes Jahr in einer der Röhren gesehen, und dieses Jahr hat der Naturschutzbund das erste Mal nach mehr als 20 Jahren wieder Nachwuchs. Von den zwei Paaren, die sich in den Steinkauzröhren angesiedelt haben, hat ein Paar vier Eier ausgebrütet. "Das ist ein großartiger Erfolg für uns. Hoffen wir, dass es im nächsten Jahr noch mehr werden", sagt Willers.

Der Steinkauz gehört zu der Familie der Eulen. Die Weibchen werden zirka 23 Zentimeter groß und 230 Gramm schwer. Die Männchen sind etwas kleiner. Der Steinkauz ist in Europa weit verbreitet, von Nord-Afrika bis zur Nordsee und von England bis nach China.

Für sein Steinkauz-Projekt hat der Nabu Mötzingen-Gäufelden im Jahr 2014 den achten Platz beim Umweltpreis der Stadtwerke Tübingen erzielt.

Im September müssen wieder alle Steinkauzröhren gereinigt werden. Helfer für unser Steinkauz Team sind dabei willkommen.

Weitere Informationen: info@nabu-moetzingen.de