Besuch in der Grundschule Mötzingen (von links): Rainer Stefanek (CDU-Gemeinderat), Konrektorin Theresia Ruoff, Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz und Rektorin Annedore Pflomm. Foto: Kottmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Information über verlässliche Grundschule

Mötzingen. Bei ihrem Besuch der Grundschule Mötzingen diskutierte die CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz mit Rektorin Annedore Pflomm und Konrektorin Theresia Ruoff über aktuelle bildungspolitische Themen und erhielt einen Eindruck von dem Betreuungsangebot für die Kinder vor und nach dem Unterricht.

Vor 15 Jahren wurde die so genannte "Verlässliche Grundschule" in Baden-Württemberg eingeführt, die einen verlässlichen Stundenplan garantiere und eine zusätzliche Betreuung vor und nach dem Unterricht anbieten soll.

Während der Schulunterricht in den Aufgabenbereich des Ministeriums fällt, bietet die Gemeinde Mötzingen eine bedarfsorientierte Betreuung der Kinder an. Die Gemeinde hat dazu eigens Räume renoviert und passend ausgestattet. Zwei hauptamtliche Betreuerinnen, eine geringfügig angestellte Kraft und mehrere Ehrenamtliche stehen zur Verfügung, damit die Kinder bis zu zehn Stunden pro Tag in der Schule bleiben können.

Für das Mittagessen sorgt eine Cateringfirma. "Wenn die Kinder bis weit in den Nachmittag hinein im Hort angemeldet sind, müssen sie dieses Essen bestellen, denn ohne warme Mittagsmahlzeit halten sie den Tag nicht durch", betonte Rainer Stefanek, CDU-Gemeinderat, der die Landtagsabgeordnete bei ihrem Besuch begleitete.

Sabine Kurtz zeigte sich sehr erfreut über die flexiblen Betreuungszeiten in der kleinen Gemeinde mit 3700 Einwohnern: "Für berufstätige Eltern ist das ein tolles Angebot." Sie bedaure, dass die grün-rote Landesregierung in Zukunft den Hort an der Schule nicht weiter finanziell unterstützen wolle, sondern auf Ganztagesschulen setze. Nur die bisher vorhandenen Angebote wie das derzeitige in Mötzingen genießen Bestandsschutz.

Stefanek betonte, dass die Eltern in Mötzingen an einer Ganztagesschule kein Interesse hätten, sondern das derzeitige flexible Modell vorzögen, bei dem sie je nach individuellem Bedarf Betreuung für die Kinder buchen können.

Sabine Kurtz interessierte sich zudem für die Umsetzung der Jahrgangsmischung in Klasse 1 und Klasse 2. Die Rektorin stellte die aus ihrer Sicht vorhandenen Vorteile des gemeinsamen Lernens in den Vordergrund. Die Kleinen könnten von den Großen lernen und andersherum. Das Konzept setze außerdem auf selbstständiges Lernen nach einem Wochenarbeitsplan. Aber auch der klassische "Frontalunterricht" habe seine Berechtigung im Stundenplan und werde vor allem für die Einführung neuer Themen genutzt. "In der Grundschule wollen eigentlich alle Schüler aus eigenem Antrieb lernen", begründete Annedore Pflomm den Erfolg des individuellen Lernens an der Grundschule. Aus ihrer Sicht könnte man dieses Unterrichtsmodell auch auf die Klassen 3 und 4 übertragen. Dies sei jedoch von einem Teil der Elternschaft nicht gewünscht.

Dieses Unterrichtsprinzip beinhalte allerdings zusätzliche Anforderungen. Dies und die steigende Arbeitsbelastung an allen Grundschulen rechtfertige eine gleiche Besoldung mit Kollegen an weiterführenden Schulen.