Mötzingens Bürgermeister Marcel Hagenlocher hat die Schirmherrschaft über die Mauer-Ausstellung übernommen. Foto: Trommer Foto: Schwarzwälder-Bote

Schau im Mötzinger Gemeindehaus eröffnet / Initiative kam von einem Bürger

Von Dorothee Trommer Mötzingen. Im Gemeindehaus in Mötzingen wurde jetzt eine Ausstellung zur Zeitgeschichte der Bundesrepublik Deutschland eröffnet: Thema ist die Mauer in Berlin. Anlass ist der 50. Jahrestag des Mauerbaus. Die Initiative dazu kam von einem Mötzinger Bürger – Manfred Klieschke organisierte die Plakate, fand Sponsoren und wird auch als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Kein anderes politisches Ereignis in Deutschland steht so sehr für bürgerschaftliches Engagement und was dies bewirken kann wie der Fall der Mauer. Die Zeit dafür war reif im Herbst 1989 – Gorbatschow hatte mit Perestroika und Glasnost schon für frischen Wind im Riesenreich Sowjetunion gesorgt, doch letztendlich war es das Volk vor den Grenzübergängen Berlins, das mit seiner Präsenz die Grenzbeamten überzeugte.

Am 9. November 1989 kurz vor Mitternacht strömten 20 000 Menschen am Grenzübergang Bornholmer Straße in den Westen.

"Die Mauer – eine Grenze durch Deutschland" lautet der Titel der Ausstellung, die auch im "Museum gegen das Vergessen" in Pforzheim zu sehen ist. Initiator ist die Bundesstiftung Aufarbeitung.

Pfarrer Frieder Gräter betonte in seiner Ansprache, dass es ein Novum sei, im Gemeindehaus eine Plakatausstellung zu beherbergen und gab seiner Freude darüber Ausdruck. Besichtigt werden kann die Ausstellung von 9 bis 12 Uhr, sowie von 15 bis 17 Uhr nachmittags. Manfred Kieschke, der die Ausstellung nach Mötzingen geholt hat, wird während der Öffnungszeiten anwesend sein und für Auskünfte zur Verfügung stehen.

Bürgermeister Marcel Hagenlocher hat die Schirmherrschaft über die Ausstellung inne und begrüßte seinerseits die Anwesenden. Er erinnerte daran, dass der 13. August 1961 einen Tiefpunkt der deutschen Geschichte darstellt – an diesem Tag wurde mit dem Bau der Mauer begonnen. Ein Höhepunkt sei dann der 8. November 1989 gewesen, wo der Abbau begann und die ersten Schritte zur Wiedervereinigung gemacht wurden.

Am 13. August zieht die Ausstellung nach Nagold um, und am 10. Oktober findet sie ihren Abschluss mit einem Bericht über eine Wanderung entlang der Mauer.