Die Wassergebühren in Mötzingen erhöhen sich ab dem kommenden Jahr. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat segnet Gebührenerhöhungen einstimmig ab / Gesplittete Abwassergebühr auf dem Prüfstand

Von Uwe Priestersbach

Mötzingen. Einstimmig gab der Mötzinger Gemeinderat in dieser Woche grünes Licht für eine Anhebung der Wassergebühren. Keine Änderungen für die Verbraucher gibt es dafür bei den Abwassergebühren, die auch im kommenden Jahr stabil bleiben.

Zuvor wies Kämmerer Christian Stepan auf die Neukalkulation der Wassergebühren hin und darauf, dass ein kostendeckender Betrieb der Wasserversorgung angestrebt wird. Die Aufwendungen dafür werden im kommenden Jahr auf insgesamt 308 500 Euro veranschlagt, von denen 297 700 Euro durch Gebühren gedeckt werden müssen. Den größten Posten bei den Aufwendungen bildet der Wasserbezug mit 167 500 Euro, die sich damit um 12 500 Euro im Vergleich zu diesem Jahr erhöhen. Dies liegt zum einen, daran, dass die betrieblichen Kosten des Zweckverbandes steigen – aber ebenso daran, dass von der Landesregierung der so genannte "Wasserpfennig" für die Entnahme von Grundwasser von bisher 5,1 auf 8,1 Cent je Kubikmeter erhöht.

Gleichzeitig erinnerte der Kämmerer daran, dass sich die Wassergebühren aus einer Grundgebühr und einer Verbrauchsgebühr zusammen setzen. Während die monatliche Grundgebühr seit 2006 mit drei Euro stabil war, konnte die Verbrauchsgebühr 2011 sogar von 1,85 auf 1,73 Euro pro Kubikmeter gesenkt werden. Vor dem Hintergrund steigender Kosten schlug die Verwaltung nun ab Januar 2015 eine Anhebung der Grundgebühr auf 4,50 Euro im Monat und der Wasserverbrauchsgebühr auf 1,80 Euro pro Kubikmeter vor, was vom Gemeinderat einstimmig durchgewunken wurde.

Wie Frank Sindlinger bemerkte, solle die Wasserversorgung ja kostdeckend betrieben werden, und so "kommen wir im Endeffekt gar nicht um die Erhöhung herum". Für Egon Stoll war es zwar nicht schön, Gebühren zu erhöhen, "aber wir machen in Mötzingen auch viel, um die Wasserversorgung auf Vordermann zu halten". Kritisch äußerte er sich allerdings zu Erhöhung des "Wasserpfennigs", wobei Stoll sich fragte, "was die Landesregierung mit diesen Einnahmen macht?"

Auf dem Prüfstand war jetzt auch die gesplittete Abwassergebühr, die sich aus einer Schmutz- und einer Niederschlagswassergebühr zusammen setzt. Diese Gebühren wurden ebenfalls neu kalkuliert, wobei die Verschiebungen der beiden Gebührenarten so ausfallen, dass es für die Bürger keine Veränderungen gibt. "Unterm Strich bleibt es für die Gebührenzahler beim gleichen Betrag wie bisher", erklärte Bürgermeister Marcel Hagenlocher. So erhöht sich zwar die Klärgebühr von bislang 90 Cent auf 1,15 Euro je Kubikmeter Schmutzwasser. Dafür sinkt aber die Kanalgebühr von 60 auf 35 Cent pro Quadratmeter, so dass es insgesamt bei einer Gebühr von 1,50 Euro pro Kubikmeter bleibt.