Mini-Shetlandponystute "Sophia vom Silbergrund" ist die erste "Miss Gäu". Der Titel der "Miss Herrenberg" ging an die dunkelbraune "Djeseret". Foto: Rueß Foto: Schwarzwälder-Bote

Zuchtstutenprämierung: Pferd von Sandra Merz aus Mötzingen ist "Miss Herrenberg" / Premiere: "Miss Gäu"

Von Käthe Ruess

Herrenberg. Die "Miss Herrenberg" bekam gestern Verstärkung: Zum ersten Mal wurde bei der traditionellen Zuchtstutenprämierung des Pferdezuchtvereins Herrenberg neben der Gesamtsiegerin bei den Warmblutstuten auch die Schönste aus den Reihen der Kaltblut-, Sonderrassen- und Ponystuten zur "Miss Gäu" gekürt.

"Djeseret" und "Sophia vom Silbergrund" heißen die beiden Schönheitsköniginnen, die Roland Deck, Vorsitzender des Pferdezuchtvereins, und Herrenbergs Oberbürgermeister Thomas Sprißler gemeinsam mit den Insignien des Sieges – Decke mit eingesticktem Titel plus Schärpe ausstatteten.

Dabei sorgte vor allem der Anblick von Mini-Shetlandpony "Sophia vom Silbergrund" mit übergeworfener Decke im Ring und bei den Zuschauern am Rande für einige Lacher. Denn zwar hatte der Pferdezuchtverein vorgesorgt und die Decke für die "Miss Gäu" angesichts der Größenunterschiede der potenziellen Gewinnerinnen – vom Kaltblut bis zum Pony – in zwei unterschiedlichen Größen parat, aber selbst die kleine Ausführung reichte bei der kleinen, sechsjährigen Schimmelstute bis zum Boden.

Züchterin und Besitzerin Verena Reuter aus Haigerloch freute sich über den Erfolg ihrer Stute, die mit ihrem ersten Fohlen tragend ist und darüber, dass es diesen neuen Titel gibt.

Die Siegerin bei den Warmblüterinnen ist zwei Jahre älter und hatte noch kein Fohlen. "Wir haben es uns aber schon überlegt", meinte Sandra Merz, die die Dunkelbraune vor knapp einem Jahr erworben hat und sich riesig über den Erfolg ihres ersten eigenen Pferdes freute. Als tolles Lehrpferd, auf das immer Verlass sei, beschrieb die 42-jährige Mötzingerin ihre vierbeinige Sportpartnerin. Aber, so fügte Vorbesitzerin Barbara Hiller hinzu, jetzt stehe zuerst der Sport im Vordergrund: Nachdem die Stute, die auf dem Bondorfer Hof Hiller steht, bereits in L-Dressuren siegreich war, gehe es "langsam in Richtung M-Dressur". Außerdem wusste Barbara Hiller zu berichten, dass bei Djeseret", die sie seit ihrer Geburt kenne, der Miss-Titel quasi in der Familie bleibe: Denn schon ihre Mutter "Scarlett" war 2009 Siegerstute in Herrenberg.

Bevor die Siegerinnen feststanden begutachtete die Jury mit Zweierteams in drei Ringen die Stuten: Typ, Gebäude und die Bewegungen im Schritt und Trab wurden dabei unter anderem als Kriterien zur Beurteilung herangezogen.