Mit einem neuen Hüttle im Wald würde unter anderem ein Standort für Kindergarten und Schule geschaffen. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Bernhard Hake und Peter Gapp stellen Forstbetriebsplan vor

Mönchweiler (mhm). Für den einen war es Routine, für den anderen eine Premiere: Bernhard Hake vom Kreisforstamt und Peter Gapp, Revierförster in Mönchweiler, stellten am Donnerstag im Gemeinderat den Forstbetriebsplan für das Jahr 2013 vor.

Mit einem geplanten Überschuss von rund 64 000 Euro – bei Ausgaben von rund 120 000 Euro – wird der Wald wieder einen satten Gewinn für die Gemeinde erwirtschaften. Dass die Kosten in diesem Jahr recht hoch erscheinen, liegt daran, dass für einen Tannenvorbau auf dem Flugplatzgelände rund 5000 Tannenpflanzen eingebracht werden. Diese Arbeit kostet rund 12 000 Euro. 5000 Euro werden in den Verbissschutz investiert, die Verbissschäden haben sich in letzter Zeit verstärkt. Man komme – so Gapp – ohne Eingriffe zum Schutz der Jungpflanzen nicht mehr aus. "Die Jagd auf das Rehwild ist schwieriger geworden, weil durch die Waldverjüngung viel unübersichtliches Gelände mit guten Verstecken entstanden ist" erklärte Gapp mit Blick auf die Jagderfolge. 17 Tiere wurden bisher erlegt – 28 sollten es jedoch schon sein.

Ansonsten ist und bleibt der Mönchweiler Wald ein Erfolgsmodell. Die Erträge sind gut, die Einschläge so gesteuert, dass der Zuwachs im Jahrzehnt höher liegt, als die 30 000 geernteten Festmeter. Auch die Holzpreise lassen nicht zu wünschen übrig – das meiste Holz wird regional vermarktet. Schlechte Nachrichten gibt es allerdings für die Selbstwerber: Durch den hohen und stabilen Holzpreis auch für so genanntes Papierholz, kann Gapp nicht mehr jeden Wunsch der Selbstwerber erfüllen. "Entweder ich muss soviel verlangen, wie die Einkäufer für das Schwachholz bezahlen, oder unattraktive Flächen vergeben". Beides, so Gapp, komme nicht besonders gut an.

Doch der Wald ist nicht nur Wirtschaftsfaktor. Gapp freut sich besonders über die Stilllegungsfläche beim Flugplatzgelände. In Abstimmung mit dem BUND will man dort eine wilde Waldlandschaft wachsen und gedeihen lassen. "Das ist ökologisch und vom Erholungswert hervorragend". Zusätzlich möchte man das in die Jahre gekommene Hüttle am Jägerswiesle ersetzen. "Kindergärten und die Schule haben hier Bedarf für waldpädagogische Arbeit und würden sich über einen Standort im Wald freuen", weiß Gapp aus Erfahrung. Hierfür wurden 25 000 Euro in den Haushalt der Gemeinde eingestellt. Die neue Hütte soll allerdings nicht mehr am alten Standort wieder aufgebaut werden, sondern "an einem Platz der näher an der Gemeinde und heller ist".

Der Gemeinderat zeigte sich erfreut über den gut aufgestellten Mönchweiler Wald und auch über die reibungslose Übergabe des Reviers von Förster Matthes auf Förster Gapp. Bürgermeister Friedrich Scheerer bestätigte die gute Zusammenarbeit: "Wir haben wieder Glück mit unserem Förster."