Haben sich gut gehalten und freuen sich des Lebens: Die "Ledigen" aus dem Schwarzwaldverein. Fotos: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Schelbmuler übernehmen die Macht in Mönchweiler / Männerwohnheim erwünscht

Von Monika Hettich-Marull

Mönchweiler. Das Rathaus in Unordnung – Mitarbeiter im Blaumann – was ist los in Mönchweiler? Bürgermeister Friedrich Scheerer löste das Rätsel schnell auf: "Wenn sonst nichts geht, sanieren wir eben unser Rathaus", erklärte der Schultes kurz vor der Machtübernahme der Narren.

Doch auf die Schelbmuler wartete der Rathauschef vergeblich. Statt dessen tauchte eine Meute streitbarer Senioren auf, die sehr entschlossen wirkten: "Wenn wir schon kein betreutes Wohnen bekommen, besetzen wir eben das Rathaus". "Und hier", so erklärten Obernarr Erwin Weihing und sein Schreiberling Klaus Zehnder, "bleiben wir die ganze Fastnacht über". Natürlich versteckten sich die Schelbmuler hinter den Senioren – wer hätte das gedacht. Man sei auch nicht anspruchsvoll: "Uns duets en Hornhauthobel, ä Haftcreme und ä Schnabeltässle." Scheerer beeindruckte das in keiner Weise, nein, der Schultes bot sogar an, sein Büro für gehandicapte Senioren zu räumen. "Damit der Weg zur Toilette nicht so beschwerlich wird". Im Übrigen, so Scheerer, gebe er seinen Schlüssel gerne ab und überlasse den Schelbmulern die Fortführung der Sanierungsarbeiten im Rathaus.

Allerdings war sein Entgegenkommen mit einem kleinen Haken verbunden: Zuerst mussten sich die Senioren in einer Liste verewigen – das Kleingedruckte: Mit der Unterschrift verpflichten sie sich, für den Gemeinderat zu kandidieren.

Dann bekam der Schultes noch Besuch von gut erhaltenen Damen, die selbstbewusst ihren Status bekannt gaben: Wir sind Ledige und fühlen uns gut dabei. Die Damen vom Schwarzwaldverein waren fein zurecht gemacht – wie direkt vom Jungfere Obed – und konnten nur Vorteilhaftes über das Leben allein berichten. Und dürstet es sie doch mal nach einem Manne – dann wird der spätestens nach dem Frühstück wieder in die Wüste geschickt. Ihr Vorschlag: Man möge doch bitte an das betreute Wohnen noch ein Männerwohnheim anbauen: "Damit wir eine Auswahl an gut erhaltenen, jederzeit verfügbaren Männern haben".

Die Schelbmuler mussten sich dann bald auf den Weg machen: Die Schüler warteten schon sehnsüchtig auf ihre Befreiung. Und so blieb nur noch, allen eine "glückselige Fasnet" zu wünschen.