Kronenkorkenhäs, Schottenrock oder Pippi Langstrumpf – die Kostümprämierung ist spannend Foto: mhm Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit dem Zunftobed den Endspurt der Fasnet gestemmt / Bürgermeister Zielscheibe

Von Monika Hettich-Marull Mönchweiler. Immer wieder faszinierend, wie eine kleine Gruppe solche Feste stemmen kann: Mit dem Zunftobed starteten die Schelbmuler in den Endspurt der diesjährigen Fasnet. In der Alemannenhalle in Mönchweiler überließen die Narren nichts dem Zufall und konnten wieder einmal auf ihre Aktiven zählen. Damit auch hinter der Theke alles funktionierte, hatte man mit dem Motorradclub erfahrene "Hilfskräfte" zur Unterstützung parat.

Ob in der Bütt, im wilden Westen oder beim Fußballett – die Schelbmuler machten überall eine mehr als gute Figur. Zunächst irrte jedoch ein Berliner über die Bühne: "Peter Piefke mein Name, ich möchte mich als Pflegedienstleiter im Betreuten Wohnen bewerben – wo muss ich da hin?" Das weiß allerdings in Mönchweiler niemand so recht. Vielleicht können ihm da Hausmeister Zehnder oder dessen Frau weiterhelfen – denn die beiden haben den Laden in der "Seniorenresidenz" im Griff. Während er ständig zu spät nach Hause kommt – weil er alles alleine machen muss, hat die holde Gattin doch noch Zeit für eine Gurkenmaske oder eine neue Dauerwelle. Ganz anders ziehen die Sparmaßnahmen in der Pflege: Drillsergeant Schwester Tatjana hat ihr System perfektioniert: Die Morgentoilette ist straff organisiert und geht mit nur einem Waschlappen, einer (Klo-) Zahnbürste, einem Schluck Wasser und einem kleinen Stück Klopapier über die Bühne. Dass man seinen Hund lieber nicht "Sex" nennen sollte, bewies eine geplagte Hundebesitzerin. Was passiert, wenn man zwischen vier Fernsehprogrammen hin und her schält? Es kann passieren, dass die linke Gerade im Boxring nicht da landet, wo sie sollte. Sportkanal, Baby-TV, Landfunk und Fernsehküche vertragen sich eben im Zipp-Modus so gar nicht. Dass der Lothar immer alles (besser) weiß, ist ja hinlänglich bekannt. Dass er aber auch ein ziemliches Problem mit seinen Füßen hat, fällt seinem Bürgermeister auf: Mal hat er nur einen Schuh im Rathaus an – weil er im Regen mit kaputter Sohle einen nassen Fuß bekommen hat. Ein anderes Mal nimmt er nach dem Schneeschippen zwei linke Halbschuhe mit ins Büro – ja do kasch jo nimme!! Dass Füße sich durchaus schön herrichten können, zeigt das Fußballett der Schelbmuler: Nicht "Headbangen", sondern "Feetbangen" steht auf dem Programm! Berta vom Rathaus putzt nicht nur, sie findet hin und wieder auch spektakuläre Briefe – vor allem im Papierkorb des Bürgermeisters. Dass der in einer Anfrage WC mit Waldcapelle übersetzt und einer Touristin abenteuerliche Tipps gibt, sorgt für viel Gelächter. Und natürlich geht auch der Schultes wieder in die Bütt und hat so einiges über so manches zu erzählen.

Karl Lagerfeld hat sich für ein Fotoshooting ausgerechnet Mönchweiler ausgesucht: Keine Lust mehr auf Magermodels – in den Reihen der Schelbmuler gibt es genügend Potential. Und nach großem Finale und Kostümprämierung feiern dann die Narren bis tief in die Nacht.