Fasnet: Vor 15 Jahren wird in Mönchweiler die Zunft gegründet / Jugend kommt als "Mähl-Bolle"

Im Jahre 2001 hatten sich einige Mönchweiler ein Herz gefasst und und den Schritt gewagt, im bis dahin gar nicht so närrischen Mönchweiler eine Narrenzunft zu gründen.

Mönchweiler. So geht es in der Gemeinde an den tollen Tagen und in den Wochen zuvor recht närrisch zu.

Zur Dorffasnet "Narretei um 3 nach 3" lädt die Generationenbrücke am kommenden Samstag, 15.03 Uhr, in der Aula der Schule ein. Einlass ist ab 14.30 Uhr.

Die Narrenzunft Schelbmuler fährt am Freitag, 29. Januar zum Ball der Narrenzunft Weigheim.

Einen Tag später, am Samstag 30. Januar, ist das Narrenbaumstellen in Mönchweiler, Am Weiherdamm.

Der Endspurt der diesjährigen Fasnettage beginnt mit der Straßenfasnet am Donnerstag, 4. Februar. Rathaus stürmen, Schüler befreien und Kindergärten besuchen sind die Schwerpunkte des Tages.

Am Freitag, 5. Februar, folgt der Zunftabend in der Alemannenhalle.

Ausgeflogen zu befreundeten Zünften wird am Sonntag 7. Februar, zum Umzug in Schiltach. Am Montag, 8. Februar, folgt der Umzug in St. Georgen.

Traditionell startet der Umzug in der eigenen Gemeinde am Dienstag, 9. Februar, vom Weiherdamm zur Alemannenhalle.

Am Aschermittwoch, 10. Februar, steht das gemeinsame Abschlussessen auf dem Plan.

Vor rund 15 Jahren wurde die Fasnet in Mönchweiler zum Leben erweckt. Gab es doch im benachbarten Villingen ja schon lange eine historische Fasnet. In Mönchweiler scheiterten einige Versuche, eine eigene Fasnet aufzubauen. Im Jahr 2001 kam dann trotz anfänglicher Schwierigkeiten Fahrt auf mit einer Narrenzunft.

Eine weitere Hexen- oder Teufelzunft wollten die Mönchweiler nicht gründen – davon gab es in der Umgebung schon genug. Für die Narrenfigur wurde ein historisches Vorbild gesucht, und in der Ortschronik wurden die Narren fündig.

Im 19. Jahrhundert lebte in Mönchweiler der Schneider Matthias Kratt, der einen kleinen Schönheitsfehler hatte: Beim Ziehen eines Zahnes wurde wohl ein Nerv verletzt. Und seither hatte er einen schiefen Mund, was in der Mundart eben ein "schelbes Mul" ist – deshalb gab es den Spitznamen "Schelbmuler". An dieser Figur also orientiert sich die Scheme und und das Häs der Zunft.

Die Schelbmuler entwickelten sich zu einem richtigen Verein mit vielfältigen Leben. So stehen gemeinsame Unternehmungen, Wanderungen, Mitwirkung an Dorffesten, ein monatlicher Stammtisch, ein Männerballett, Sommerfeste und Weihnachtsfeiern und vor der Fasnet natürlich auch jede Menge lustige Proben für das Programm am Zunftabend zum Programm.

Und seit einigen Jahren gibt es sogar ein eigenes Vereinsheim. Zusammen mit zwei anderen Vereinen wird sich die alte Milchzentrale geteilt.

Nachdem die Jugendlichen im Verein schon länger den Wunsch nach einem anderen Häs geäußert hatten, haben die Schelbmuler den "Mähl-Bolle" kreiert. Die Mönchweiler werden in der Umgebung schon seit früheren Zeiten die "Mehligen" oder die "Mehl-Bollen" genannt. Zu dem Namen gibt es zwei Theorien: Zum einen soll es mit dem Bau der Schwarzwaldbahn zusammenhängen, andere führen es auf die besondere Aussprache des Wortes "Mehl" im Dialekt zurück. So ist der "Mähl-Bolle" weiß, mehlig und staubig.