Julian Eisenbeis, Langstreckenspezialist des RC Villingen, nimmt mit Thomas Castellani als Rennmechaniker am "Race Accross America" teil. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Radrennen: Julian Eisenbeis beim RAce Across America

Von Monika Hettich-Marull

Mönchweiler. Das Race Across America ist ein ultralanges Radrennen, das jährlich veranstaltet wird. Es führt von der Westküste der Vereinigten Staaten bis zur Ostküste, wobei rund 4800 Kilometer zurückgelegt und rund 52 000 Höhenmeter überwunden werden.

Das alles passiert innerhalb eines festen Zeitlimits. Julian Eisenbeis, Langstreckenspezialist beim RC Villingen, nimmt diese gewaltige Herausforderung an und macht sich diese Woche auf den Weg in die USA. Dort wird er als Einzelstarter antreten und mit seinem Betreuerteam versuchen, die lange Strecke in ansprechender Zeit zu bewältigen.

Mit an seiner Seite als erfahrener Rennbegleiter und Mechaniker: Thomas Castellani von "Castellani Bikesports" aus Mönchweiler. Start ist am 14. Juni in Ocean Side, Kalifornien, Ziel in Annapolis, Maryland. Dazwischen liegen etwa 57 Kontrollstellen, die zu durchfahren sind. Um das Rennen erfolgreich zu beenden, muss ein Zeitlimit eingehalten werden. Für Einzelfahrer wie Eisenbeis beträgt das Limit 288 Stunden oder zwölf Tage. Das bedeutet eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 17 Kilometer in der Stunde – inklusive aller Pausen.

Jeder Teilnehmer entscheidet für sich, wann und wo er Schlafpausen einlegen möchte und wie er seinen eigenen Rhythmus findet. Thomas Castellani sponsert Ausrüstung und setzt seine Arbeitskraft für Julian Eisenbeis kostenlos ein. Jede Menge Material führen die beiden mit – darunter drei Rennmaschinen und verschiedene Laufräder. Auf weitere kleinere Sponsoren kann Eisenbeis setzen – der größte Batzen der Kosten bleibt jedoch an ihm hängen.

Seit gut zehn Jahren hat sich Eisenbeis dieser Extremsportart verschrieben und schon unzählige Langstreckenrennen erfolgreich bestritten. So hat der 30-jährige das Rennen rund um Österreich mit über 2000 Kilometer und rund 30 000 Höhenmetern in fünf Tagen hinter sich gebracht.

Seit zwei Jahren hat er das Race accross America im Visier und Thomas Castellani "mitinfiziert". Der langjährige Mechaniker des Bund Deutscher Radfahrer hat schon lange nicht mehr im Wettkampfmodus "geschraubt". "Das ist schon etwas anderes als das übliche Tagesgeschäft", freut sich Castellani auf das anstehende Abenteuer. Julian Eisenbeis wird auch von seinem Vater begleitet, der die Langstreckenerfolge seines Sohnes – sofern es ihm möglich ist – immer miterlebt.

Das RAAM (Race accross America) wurde erstmals im Jahr 1982, damals noch unter dem Namen Great American Bike Race, mit vier Teilnehmern ausgetragen. Mittlerweile wurde das RAAM um eine Damen- sowie verschiedene Team- und Alterswertungen (Senioren) erweitert.

In diesem Jahr gehen alleine 50 Einzelstarter bei den Herren an den Start. Severin Zotter aus Österreich war Einzelsieger des Jahres 2015. In Österreich haben die Langstreckenrennen eine lange Tradition.