Kerstin Wernecke, Referentin am NABU-Naturschutzzentrum Federsee, begeistert die Teilnehmer der Netzwerktagung beispielsweise beim Speerschleuderwerfen. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Kollegium holt sich beim Netzwerktreffen Anregungen

Mönchweiler (mhm). Zum bereits 18. Mal fand das Netzwerktreffen der Offenen Bürgerschulen statt. Professor Martin Weingardt von der PH Ludwigsburg, der Projekt- und Geschäftsstelle der Offenen Bürgerschulen, versammelte im Bildungshaus des Klosters Obermarchtal Schulleiter, Lehrkräfte, und Partner der Offenen Bürgerschulen im Land. Auch von der Gemeinschaftsschule in Mönchweiler nahm eine Gruppe am Netzwerktreffen teil.

Das Netzwerktreffen stand unter dem Begriff: "Vom Lernen zum Leben und wieder zurück". Beleuchtet wurden außerschulische Erfahrungen und wie sie mit einem vernetzten Unterricht zu verbinden sind.

Neben der Schulleitung, Susanne Meßmer und Lothar Reiner, waren Pädagogin Anita Haller, Offene Bürgerschule Koordinator Karl-Josef Birbaum und Monika Hettich-Marull bei der sehr informativen Netzwerktagung vor Ort. Der nahe gelegene Federsee, Naturschutzzentrum des Nabu, das Federseemuseum Bad Buchau mit den zum Weltkulturerbe der Unesco gehörenden prähistorischen Pfahlbauten und die Bachritterburg Kanzach waren Ziele der Erkundung außerschulischer Lernorte. Im Primar- wie im Sekundarbereich der Schulen wird immer deutlicher, dass es einem wachsenden Teil der Schüler erheblich an Elementarerfahrungen fehlt.

Wer kennt denn ein Moor? Weiß, wie es aussieht, wie es riecht, welche Stimmung dort herrscht? Wer all diese Erfahrungen nicht hat, ist für das Thema auch nur schwer zu "entflammen". In der großen Gruppe wurde nachgeforscht, wie solche Themen für Schüler spannend und begreifbar vermittelt werden können. Bei den Führungen durch die faszinierende Natur, das steinzeitliche Museum oder die Bachritterburg wurde schnell klar: Die Faszination für Natur und Geschichte zu wecken, hängt stark vom jeweiligen Fachpersonal ab.

Einen Einblick gab es auch in den "Marchtaler Plan". Er wurde von der Akademie für Lehrerfortbildung Obermarchtal vor über 30 Jahren erarbeitet und hat nichts von seiner Aktualität verloren. Dabei entstand ein Konzept, das die "Spuren des eigenen Erlebens" in einem fachübergreifenden Unterricht einbindet. Einen Blick durften die Tagungsteilnehmer auch in die an der Franz-von-Sales-Mädchenrealschule eingesetzte "Stillarbeit" werfen. Ein weiterer Workshop wurde zum Thema "Marchtaler Gespräche, Interkulturelle Tage und das Fach Wirtschaft/Wirtschaftsethik" am Studienkolleg Obermarchtal angeboten. Hier setzt man stark auf die Verbindung von außerschulischen Partnern mit dem Unterricht.

Die Mönchweiler Vertreter der Offenen Bürgerschule gingen nach zwei sehr intensiven Tagen mit einer Fülle von Anregungen und dem guten Gefühl nach Hause, dass vieles des Gesehenen und Gehörten schon in die Arbeit der GMS Mönchweiler einfließt.