Wildbienen profitieren von Holzhäuschen / Günter Schütz baut mit Kindern Nistplätze
Von Monika Hettich-Marull
Mönchweiler. Im Bestand gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht – die Wildbienen benötigen unaufgeräumte Gärten mit Blumenwiesen, Todholzhaufen, Trockenmauern und sonnigen Böschungen.
Sie können so gar nichts anfangen mit Thujas, Nadelgehölzen, versiegelten Flächen – vor allem aber mit Gift im Garten. Weil die natürlichen Nistplätze immer seltener werden, brauchen die Nutztiere menschliche Hilfe, am besten durch ein schönes Insektenhotel. Und genau das bastelten rund 26 Kinder im Kinderferienprogramm der Gemeinde Mönchweiler. Die Bürgerinitiative "Pro Mönchweiler" hatte in Günter Schütz vom BUND einen erfahrenen Kenner der Materie gefunden. Im Gepäck hatte er bereits vorbereitete Holzhäuschen und jede Menge Material zum Ausbau.
Zurechtgeschnittene Schilfhalme und Bambusstücke, Blechdosen, Holzstücke, Ziegelsteine und Lehm, um die "Wohnungen" im Holzhäuschen zu fixieren: Ist das Haus erst einmal fertig und im Garten aufgestellt, lassen die Gäste nicht lange auf sich warten.
Rund die Hälfte von ihnen, so Schütz, sind Wildbienen, der Rest sind andere Insekten, die von den fleißigen Sammlern profitieren. Genau so wichtig wie die passende Unterkunft sind die entsprechenden Pflanzen im Garten. Damit die Bienen genug Nahrung in Nestnähe finden, braucht es viele Blüten. Zum "Lieblingsessen" der Bienen gehören neben Wiesenblumen und Kleearten auch viele Kräuter wie Thymian, Salbei oder Schafgarbe. Neben dem Bau des Wildbienenhauses erfuhren die Kinder eine Menge über die Wildbienen und Insekten – und wie wichtig ihre Existenz ist.
Für den aufwendigen Programmpunkt fielen Materialkosten an – die trug zu zwei Dritteln die Bürgerinitiative. Ulrike Pfaff-Polaczek erklärte: "Jedes Kind soll teilnehmen können, es darf nicht am Geld scheitern". Die Kinder waren sehr konzentriert bei der Sache, und so werden in vielen Gärten Mönchweilers in Zukunft die Wildbienen eine neue Heimat finden.
