Nutzungsänderung abgelehnt / Abstimmung als Farce bezeichnet / Landratsamt entscheidet

Mönchweiler (mhm). Erneut auf der Tagesordnung, erneut mehrheitlich abgelehnt – die Nutzungsänderung für den Fabrikationsraum mit Lager zur Restaurierung, Reparatur und Handel von Jagd- und Sportwaffen mit Zubehör in der Hindenburgstraße in Mönchweiler fand keine Mehrheit.

Und so wird die endgültige Entscheidung über die Existenzgründung von Monika Matyja im Hause ihrer Eltern wohl vom Landratsamt Schwarzwald-Baar getroffen werden. Dieses Prozedere wurde der Gemeinde bereits angekündigt, da man von Seiten des Landratsamts die Verwehrung der Genehmigung als nicht rechtskonform ansieht.

Nun äußerte sich die Büchsenmacher-Meisterin Monika Matyja im Gemeinderat persönlich und bat die Räte um ihre Fragen.

Dabei konnten verschiedene Bedenken von ihr ausgeräumt werden: Gesetzliche Regelungen werde sie selbstverständlich einhalten, sie werde sogar noch weiter gehen. Fest steht, dass Waffen im Schaufenster nicht ausgestellt werden. "Die befinden sich in Panzerglasvitrinen, auf die nur ich Zugriff habe", erklärte Matyja. Gleiches gelte für Jagdmesser und ähnliches Zubehör. Außerdem, erklärte sie auf Anfrage der Gemeinderäte, habe in ihrem Geschäft kein Minderjähriger etwas verloren. "Darauf werde ich achten".

Mit Soft-Air-Pistolen oder anderen Waffen dieser Art habe sie nichts am Hut, in ihrem Geschäft werde es Jagdzubehör und Bekleidung geben. Ob die Reparaturarbeiten und die Auftragsarbeiten für Jagdbüchsen in ihrem geplanten Betrieb überwiegen werden, oder ob der Schwerpunkt eher im Verkauf der Waffen und des Zubehörs liegt, müsse sich erst zeigen. "Je nachdem, wie es anläuft."

In ihr Ladengeschäft möchte sie noch eine Café-Ecke integrieren – die Räumlichkeiten bieten ihr viele Möglichkeiten der Gestaltung. Zwar konnten bei der Befragung im Gemeinderat verschiedene Bedenken ausgeräumt werden, dennoch taten sich die Gemeinderäte schwer mit der Entscheidung.

Während Bürgermeister Friedrich Scheerer bei seiner Zustimmung blieb und ihm die Gemeinderäte Kaiser und Müller folgten, entschieden sich sechs Gemeinderäte gegen die Genehmigung und vier enthielten sich der Stimme. Vor allem deshalb, weil sie die Abstimmung für eine Farce hielten. "Was sollen wir abstimmen, wenn die Entscheidung gar nicht relevant ist und das Landratsamt aufgrund der Gesetzeslage unser Votum aushebeln kann", begründete Sabine Roth ihre Entscheidung.

In Mönchweiler gibt es 27 Inhaber einer Waffenbesitzkarte, wurde am Rande des Tagesordnungspunkts über eine Nutzungsänderung bekannt. Registriert sind 70 Langwaffen und 50 Kurzwaffen.