Schöne Tiere – aber sie dürften nicht überhand nehmen. Mit der so genannten Intervalljagd will die Gemeinde Mönchweiler dem Wildverbiss an den Bäumen entgegenwirken. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Wegen niedriger Abschusszahlen rückt Förster vom klassischen Pachtmodell ab

Von Monika Hettich-Marull

Mönchweiler. Förster Peter Gapp weiß, wie sein Wunschwald aussieht: Mischwald mit gesunder Verjüngung. Das funktioniert jedoch nur, wenn man den Wildverbiss in den Griff bekommt. Und das funktioniert nur, wenn die Jagd stimmt. Der Gemeindewald Mönchweiler zählt rund 378 Hektar. Dazu kommt ein ausgedehnter Feldbereich – insgesamt gilt es, eine Fläche von rund 900 Hektar zu bejagen.

Bis zum Jahr 2000 war die Jagd an einen privaten Jäger verpachtet. Der hatte große Probleme, die Abschusszahlen zu erreichen, der Verbiss an jungen Tannen war immens. Aufgrund der niedrigen Abschusszahlen rückte man vom klassischen Jagdpachtmodell ab und regelte die Jagd in Eigenregie durch die Vergabe von entgeltlichen Erlaubnisscheinen. Seit Herbst 2012 organisiert Revierleiter Peter Gapp gemeinschaftliche Ansitzjagden auch mit nichtzahlenden Jägern. Im Rahmen dieser so genannten "Intervalljagden" wurden im Durchschnitt 70 Prozent des Rehwildabschusses vollzogen.

Zwar werden der Gemeinde im Jahr rund 1000 Euro für die zuletzt fünf Jagderlaubnisscheine in der Endabrechnung fehlen, Gapp plädiert dennoch für die Gleichstellung aller helfenden Jäger. Das heißt: Umstellung auf die Intervalljagd, keine Ausgabe von entgeltlichen Jagderlaubnisscheinen. Laut Gapp ist die Jagd auf Rotwild nur rund drei Monate im Jahr erfolgversprechend. Und die erfolgreiche Bejagung ist für die Waldbesitzer wichtig.

Durch Wildverbiss können hohe Schäden angerichtet werden. "Bei einem 20 prozentigen Verjüngungsausfall durch Verbiss können rund 90 Euro Verlust pro Jahr und Hektar entstehen", weiß Gapp. Als zertifizierter Waldbetrieb ist ein chemischer Verbissschutz verboten. "Und wir wollen das auch nicht." Probleme könnte es in Zukunft auch mit dem Schwarzwild geben – die Bestände steigen stetig an. Auch den durch die Wildschweine angerichteten Schäden kann nur durch entsprechende Bejagung entgegen gewirkt werden.