Nicht rund läuft es bei der Gemeinde mit dem Architekturbüro beim Projekt "Betreutes Wohnen". Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Bauvorhaben: Kalkulation des Architekturbüros stimmt nicht

Von Monika Hettich-Marull

Mönchweiler. "Wir haben den Architekten sehr deutlich gemacht, dass wir von ihnen einen ehrlichen Umgang miteinander und vor allem ehrliche Antworten erwarten", erklärte Bürgermeister Rudolf Fluck in der Gemeinderatssitzung. Die Zusammenarbeit zwischen dem Architekturbüro D’Inka, Scheible, Hoffmann und der Gemeinde Mönchweiler beim Projekt "Betreutes Wohnen" könnte wahrlich besser sein – Fluck wird künftig bei allen wichtigen Terminen dabei sein, das Bauvorhaben soll streng überwacht werden.

Grund für die schlechte Stimmung, auch am Ratstisch: Die eklatanten Kostenabweichungen bei den Vergabesummen. Gemeinderat Storz brachte es auf den Punkt: "Unerhört, wie hier vom Architekturbüro kalkuliert wurde". Man solle, so Gemeinderat Müller, überprüfen, ob man das Leistungsentgelt nicht kürzen könne. "Wir müssen uns schon fragen, ob das Büro seine Arbeit wirklich gut gemacht hat."

Nicht zum ersten Mal ist man mit der Zusammenarbeit unzufrieden. Für Fluck steht fest, diese muss unbedingt besser werden. "Die Gemeinde hat kein Geld zu verschenken", erklärte er. Bei den letzten Ausschreibungen von acht Gewerken kam es gegenüber der Kalkulation zu horrenden Abweichungen. Zwar war die Überschreitung der Kostenberechnung in der Endsumme gar nicht so hoch, doch gab es in Gewerken Unter- beziehungsweise Überschreitungen von annähernd 90 Prozent und noch darüber hinaus. Vor allem bei den Schlosserarbeiten, beim Trockenbau und der Ausführung des Gussasphalts kam es zu hohen Mehrkosten. Demgegenüber lagen die Submissionsergebnisse beim Innenputz, beim Sonnenschutz und bei den Fliesenarbeiten weit unter den Werten der Kalkulation.

Eine Anfrage der Gemeinde wurde im zweiten Anlauf einigermaßen erklärend beantwortet. Fakt ist, dass im Moment viele Baufirmen ausgelastet sind, nur wenige ein Angebot abgeben und die Preise stark angezogen haben. Der Gemeinderat stimmte allen Vergaben wie vorgelegt zu und entschied somit über eine Vergabesumme von rund 726 000 Euro.