Dirk Hausmann beabsichtigt am Freitagmorgen seine Bewerbungsunterlagen für den Bürgermeisterposten in Mönchweiler im dortigen Rathaus abzugeben. Seine Lebensgefährtin Stefanie Heil unterstützt dieses Vorhaben voll und ganz. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeisterwahl: Verwaltungsfachmann gibt am Freitag seine Bewerbungsunterlagen im Rathaus ab

Von Wilfried Strohmeier

"Hier steckt viel Potenzial drin." So sieht Dirk Hausmann die Möglichkeiten, Mönchweiler weiter zu entwickeln. Er wird am kommenden Freitag seine Bewerbung als Bürgermeisterkandidat abgeben.

Mönchweiler. Dirk Hausmann ist 50 Jahre alt und für manch einen aus Mönchweiler kein Unbekannter. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Obereschacher Gesangvereins und in dem sind einige Mönchweiler als Sänger vertreten. Grund: als der dortige Verein aufgelöst wurde, wechselten diese in den Nachbarort. Andere kennen ihn als Leiter des Abfallwirtschaftsamtes des Landkreises, was er bis 2012 war oder als oberster Villinger Pfadfinder.

Ab 2012 war er Werksleiter und Geschäftsführer des dortigen Zweckverbands für Abfallwirtschaft. Aus kommunalen Abfällen und Biomasse wird dort in einem Kraftwerk Strom sowie Fernwärme produziert, beides in die Netze der Städte Böblingen und Sindelfingen eingespeist. Rund zweieinhalb Jahre hatte er diesen Posten, danach gab es eine Neuausrichtung.

Hätte nicht gegen Scheerer kandidiert

Die Entwicklungsvorstellungen der Zweckverbandsträger und die von Hausmann als Geschäftsführer waren unterschiedlich. Man beschloss sich, zu trennen. Hinzu kam, dass dieser Geschäftsführerposten wenig direkten Bürgerkontakt zuließ und er doch auch wieder in seine Wahlheimat zurück wollte. Hausmann wurde Hausmann und kümmerte sich gut ein Jahr um Haushalt und Kinder, aus seiner Ehe, vor allem um den Sohn, der gerade Abi machte und jetzt Chemie studiert. Nicht nur der Sohn musste sich beruflich orientieren, sondern auch der Vater sortierte sich neu.

Die Ankündigung des Mönchweiler Bürgermeisters, nicht mehr zu kandidieren, kam genau in dieser Orientierungsphase. Gegen Friedrich Scheerer hätte er nicht kandidiert, gibt er unumwunden zu. Bereits vor einigen Jahren stand schon einmal grundsätzlich die Frage nach einer Bürgermeisterkandidatur im Raum, damals ging es jedoch aufgrund der familiären Umstände nicht.

Er setzte sich mit den Gemeinderatsfraktionen in Verbindung, arbeitete den Mönchweiler Haushalt durch – was für ihn als Verwaltungsmann kein Problem war – klärte die mögliche Kandidatur mit seinen drei Kindern und natürlich auch mit seiner Lebensgefährtin Stefanie Heil. "Wenn dein Herz daran hängt, dann unterstütze ich Dich", erklärte die Bankfachwirtin und so fiel über die Fasnetstage die Entscheidung.

Ziel: Projekte sauber zu Ende führen

Um neue Projekte zu entwickeln, sei er erst im Entwicklungsprozess. Es gelte vor allem, die angestoßenen guten Projekte sauber zu Ende zu führen und diese mit Leben zu erfüllen, meinte er mit Blick auf Kindergarten, Generationenwohnen und Schule.

Aber: Er nannte drei neue Projekte, die er angehen würden: als erstes Bauplätze für Familien – hier vor allem auch eine Verdichtung innerhalb des Ortes. Als zweites Bauland für die Firmen zu schaffen – beispielsweise sollten freie Flächen auf dem Zeyko-Gelände optimal genutzt werden. Als mögliches drittes Projekt "Mönchweiler 2030". Es wurde schon etwas in Sachen Ortsentwicklung angestoßen, dies sei jedoch im Sande verlaufen. Einige ehrenamtlich engagierte seien enttäuscht, weiß er aus verschiedenen Gesprächen. Teil dieses Projektes soll auf jeden Fall auch die Energieversorgung der Gemeinde werden. Denn aufgrund seiner beruflichen Laufbahn weiß er, dass es hier Umwälzungen geben werde. Er setzt bei einer waldreichen Gemeinde auch auf regenerative Energien.