Thomas Viebrans, Geschäftsführer von VMR, zeigt eine Hand aus Metall: Sie ist mehr eine Spielerei, die aber zeigt, welch komplexe Formen seine Mitarbeiter mit den modernen Maschinen herstellen können. Foto: Kauffmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Unternehmen: VMR feiert dieses Jahr 25-jähriges Bestehen / Nische im Schwarzwald

Je nach Kundenwunsch stellt VMR nur ein einziges Teil her oder Zehntausende. Verbaut werden die Produkte aus Kunststoff und Metall auch in Gegenständen, die jeder schon einmal benutzt hat. Doch welche das sind, muss meist geheim bleiben.

Mönchweiler. "Wir sind Dienstleister für Entwicklungsabteilungen", bringt es Marketingleiter Hans-Jürgen Klein auf den Punkt. Das heißt im Klartext: Das Mönchweiler Unternehmen VMR stellt Prototypen her. Weil es dabei um Neuentwicklungen geht, ist eine strenge Geheimhaltung notwendig: "Unsere Kunden wollen sich nicht in die Karten schauen lassen", sagt Klein im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Die Prototypen seien schließlich die ersten Muster eines neuen Produkts. Die Mitarbeiter müssen daher auch eine Vereinbarung unterschreiben, Geheimhaltung und Diskretion garantiert. "Wir haben Kunden, die nicht als Referenz genannt werden möchten, weil sie ihre Marke und ihre Produkte schützen möchten", berichtet Klein. Nur so viel verrät er: VMR hat schon Kunststoffteile für den bekannten Motorsägen-Hersteller Stihl gefertigt, Gehäuse für Nähmaschinen-Kleinserien und Kunststoffteile für 3D-Scanner hergestellt.

"Wir sind der einzige Dienstleister auf diesem Gebiet im ganzen Schwarzwald", sagt Geschäftsführer Thomas Viebrans stolz. Mönchweiler sei wegen seiner geografischen Lagen für seine rund 75 Mitarbeiter idealer Standort.

Gute Zusammenarbeit mit Gemeinde und neuem Bürgermeister

Außerdem betont er: "Wir kommen gut mit der Gemeinde und dem neuen Bürgermeister klar." VMR wird weiter auf den Standort setzen: Im Industriegebiet baut das international tätige Unternehmen ein neues Gebäude mit insgesamt 6000 Quadratmeter Fläche. Kostenpunkt für Neubau und Ausstattung: rund neun Millionen Euro. Das alte Gebäude wird verkauft.

Die Expansion hat gute Gründe: "Wir haben im Moment zu wenig Platz und wollen künftig mehr Mitarbeiter einstellen." Bis 2020 sollen es 100 Beschäftigte sein, die bei VMR Arbeit finden. Zudem plane das Unternehmen, verstärkt auszubilden, vor allem im technischen Bereich (zum Beispiel: Zerspanungs-, Verfahrens- und Industriemechaniker). All das werde bewirken, die aktuellen Kunden zu halten und neue zu gewinnen.

Doch die Anfänge waren klein: 1992 gründete Viebrans mit zwei Geschäftspartnern auf nur 200 Quadratmetern Fläche. Seine Motivation beschreibt er so: "Unternehmer sein ist eine Berufung, ein Drang, etwas zu bewegen und vorwärts zu bringen." Im April feierte sein Unternehmen das 25-jährige Bestehen, im September wird groß gefeiert. Viele Höhen und Tiefen hat das Unternehmen seither gesehen.

Zum Beispiel während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008. "Wir haben gerade angebaut und Maschinen gekauft", erinnert sich Viebrans. Und dann kam die Krise. "Aber wir haben keinen Mitarbeiter entlassen", sagt der Geschäftsführer. Das sollte sich als entscheidend erweisen: "Wir konnten schon kurz nach der Krise wieder vernünftige Umsätze mit den eingearbeiteten und gut ausgebildeten Mitarbeitern einfahren."

Sie alle tragen dazu bei, Produkte zu entwickeln, die unter ihre Geheimhaltungsvereinbarung fallen. Und wer weiß, vielleicht steckt in einem Alltagsprodukt ja doch mehr aus Mönchweiler, als es der erste Blick verrät.