Friedrich Scheerer verlässt im Frühjahr ein wohl bestelltes Haus. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister: Mönchweiler muss sich für die Wahl im Frühjahr ein neues Gemeindeoberhaupt suchen

Die rund 3150 Einwohner zählende Gemeinde Mönchweiler bekommt einen neuen Bürgermeister. Friedrich Scheerer hat in der jüngsten Gemeinderatssitzung in einem Nebensatz verkündet, dass er im April nicht mehr antreten werde.

Von Wilfried Strohmeier

Mönchweiler. Es ist eine beschauliche Gemeinde, deren Wohngebiet auf der einen Seite Bundesstraße liegt, auf der anderen Seite der größte Teil des Industriegebiets, das im Verhältnis zur Einwohnerzahl recht ordentlich ist. Seit knapp 16 Jahren leitet Friedrich Scheerer die Geschicke der Gemeinde, mit 57 beschloss er jetzt jedoch, im kommenden Frühjahr nicht mehr zur Wahl anzutreten und Platz für einen jüngeren Mann oder eine jüngere Frau zu machen.

Die Fraktionen haben nun ein paar Monate Zeit, bevor es in den Wahlkampf geht. Ob nun jede Fraktion und Partei einen eigenen Kandidaten sucht oder ob sich mehrere auf einen einigen, ist natürlich noch nicht klar. Sicher ist aber eines: Die Bürgermeisterposten sind bei weitem nicht mehr so begehrt wie sie früher waren. Das zeigt der Blick auf manche Stimmzettel bei den jüngsten Bürgermeisterwahlen in Südbaden.

Was sind nun die Beweggründe für Friedrich Scheerer, im Alter von 57 Jahren zu vekünden, dass er auf die Kandidatur für eine dritte Amtszeit verzichtet? Den größten Teil einer dritten Wahlperiode könnte er im Bezug auf die Altersgrenze auf jeden Fall noch absolvieren. Doch: Nach 42 Jahren im öffentlichen Dienst sei es für ihn an der Zeit zu gehen und den Platz für junge Kollegen mit neuen Ideen frei zu machen. Scheerer will auch nicht in die freie Wirtschaft wechseln, sondern sein Un-Ruhestand pflegen. Er will sich mehr seiner Familie widmen, in der es unter anderem vier Enkelkinder gibt und bald werden es fünf sein, wie er im Gespräch verriet. Er will beispielsweise auch den Sohn untersützen, der sein Elternhaus bezieht und davor noch umbauen will. "Ich kann Fliesen legen, mauern und verputzen", und in seinem Elternhaus sei einiges zu tun. Auch in den Geschäftsräumen seiner Frau gibt es noch einige bauliche Dinge zu richten.

Auf die Frage, ob er als Gemeinderat in die Kommunalpolitik zurück will gibt es ein konsequentes "Nein" zu hören. "Ich finde dass ein ehemaliger Bürgermeister nicht in den Gemeinderat gehört." Aber er werde die Kommunalpolitik in Mönchweiler aufmerksam verfolgen, denn er wird in der 3000-Seelen-Gemeinde wohnen bleiben. "Hier habe ich alles, was ich brauche." Er sieht Mönchweiler als idealen Wohnort an.

Im Rückblick auf seine 16 Jahre als Bürgermeister sieht er die Gemeinschaftsschule als eines der wichtigsten Projekte an, die realisiert werden konnten. Er betont jedoch, dass er es nicht alleine war. Ohne die Vorarbeit und das Engagement des Schulleiters wäre es nicht gelungen, doch die Hauptschule wäre verloren gegangen und nur eine Grundschule sei für einen Ort dieser Größe zu wenig.

Im vergangenen wie auch in diesem Jahr mussten Schüler abgewiesen werden, da es räumlich nicht möglich war. Durch die Gemeinschaftsschule gäbe es auch in der Grundschule wieder mehr Anmeldungen, da viele ihre Kinder gleich in Mönchweiler anmelden würden. Das Geld für den Schulanbau sei eine gute Investition, gerne würde er diesen noch einweihen. Genauso wie das Kinderhaus. Seinem Nachfolger übergibt er eine schuldenfreie Gemeinde, auch auf städtische Tochterfirmen sind keine SChulden verlagert.