Schelbmuler: Zunftabend in Mönchweiler ausverkauft / Fundsachen aus dem Rathauskeller und Ballett

Bürgermeister Rudolf Fluck ist gar nicht Bürgermeister Fluck, sondern der Schwellen-Franz – weil er in seinem Leben "au mol ebbs rechts gschafft hätt, nämlich bi de Bahn".

Mönchweiler. Das wenigstens behauptete Berta vom Rathaus (Tatjana Kretschmer) beim Zunftabend der Schelbmuler in Mönchweiler. Die geschwätzige Putzfrau fand wohl beim Abstauben und Aufwischen so manches Geheimnis in den Ecken. Bühne frei für ein witziges Programm hieß es dann für die Besucher in der Alemannenhalle. Und die waren zahlreich in die Halle geströmt – die Veranstaltung war ausverkauft. Den Jüngsten im Bunde war es vorbehalten, den Ball zu eröffnen.

Mit ihrer tänzerischen Interpretation von "Zurück in die Zukunft" begeisterten sie das Publikum. Nicht viel Freude hatte Egon (Klaus Zehnder) mit seiner Frau Lisbeth (Ursula Zehnder). Die will ihn einfach nicht schlafen lassen und behauptet: "Do scharret ebbs, ich glaub es isch e Muus!" Einzige Lösung für Egon: Die Bettflucht. Dass er dann allerdings beschließt, als Nervenfutter ein Saitenwürstle ausgerechnet in einer Bettflasche zu erwärmen, war für seine Nerven nicht hilfreich: "Wie krieg ich die do jetzt wieder rus?" Die Mädchen von "Gymdance" aus Niedereschach heizten den Besuchern mächtig ein, danach hatten zwei Jugendliche im Jahr 2025 so ihre Probleme: Die Veganer sind in der Übermacht, Wurst und Fleisch verpönt. Sogar ein Essverbot in geschlossenen Räumen ist in Kraft. "Eigentlich sollte man sich das Wurstessen abgewöhnen – aber die blöden Pflaster helfen nicht".

Und so beschließt man, wenigstens Brotkaugummi zu essen. "Dann riecht man vegan und nicht mehr nach Fleisch". Um die Halle auszulasten hat man in Mönchweiler beschlossen, internationale Veranstaltungen in die Gemeinde zu holen. Die Besucher wurden am Freitagabend Zeuge eines ganz besonderen Wettbewerbs: Die Weltmeisterschaften im Synchron-Haarewaschen. Dabei machten die drei jungen Männer auch vor der Eimerdusche nicht Halt und bescherten den ersten Reihen hautnahe Teilnahme am Wasch-Wettkampf. Klein, aber oho – bei "Bobby und Co." ließen die 80-er grüßen, zumindest vom Knie abwärts. Beim Disco-Füßeln entstand so ein witziges "Zwergen-Ballett".

Berta vom Rathaus konnte übrigens schon den ersten Fauxpas des neuen Bürgermeisters Fluck bekannt geben. Eingeladen zum Geburtstag eines Musikerkollegen war er ungehalten, weil weder der angekündigte Bus, noch seine "Mit-Musiker" am Proberaum erschienen. Sein Pech: Er hatte sich um einen Tag vertan, die anderen hatten bereits am Vortag ein rauschendes Fest gefeiert.

Mit Fundsachen aller Art aus dem Rathauskeller mussten sich "Arlene und der Bürgermeister" (Klaus Zehnder und Erwin Weihing) beschäftigen.

Zwar wurde Bürgermeister Fluck aufgrund der Kürze seiner bisherigen Amtszeit noch geschont, die Griffel für das nächste Jahr sind jedoch schon gespitzt. Dafür erwischte es den einen oder anderen Bürger, für sie galt dann: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Aus der Kiste kamen Schlüssel für überdimensionale Zäune – wie in der Herdstraße – hinter denen man ein Café Viereck vermuten könnte, eine Binde, die vielleicht Dietmar Eberhard gehören könnte, der sich mit einem Sprung vor seiner rückwärtsfahrenden Frau retten musste, eine Silikontube, mit der Siggi Wahl Fugen in seinem frisch verlegten Klick-Parkett zugeschmiert hatte. Auch nett: Bekannt wurde ein Ausrutscher von Gemeinderat Peter Kaiser, der in einer Jahreshauptversammlung den abwesenden Bürgermeister entschuldigte – leider aber den falschen. Einen Ausflug in das Alter mit seinen Beschwerden machten Petra Laufer, Jürgen Laufer und Dagmar Gogolok. Der Abschluss gehörte dem Männerballett der Schelbmuler. Die rauen "Männer mit Bärten" erstürmten als Piraten die Bühne und nahmen Kurs auf das Ende eines abwechslungsreichen Programms, das sich sehen lassen konnte.

Die Narrenzunft stellt mit seiner kleinen Gruppe immer wieder ein tolles Programm auf die Beine und spricht die Mönchweilermer damit an. Für beste musikalische Unterhaltung sorgte das Duo Wolfram und Sohn aus Kolbingen.