Zahlreiche Bürger von Mönchweiler zeigen sich unzufrieden mit der geplanten Erschließung des Kinderhauses. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Erschließung des geplanten Kinderhauses sorgt für Ärger / Scheerer mahnt "anderen Ton" in der Diskussion an

Von Monika Hettich-Marull

Mönchweiler. Auf großes Interesse stieß erneut der Tagesordnungspunkt "Erschließung Kinderhaus". Verwaltung und Gemeinderat hatten zu einem Vororttermin eingeladen. Rund 45 interessierte Bürger waren der Einladung gefolgt.

Auf der Wiese hinter der Gemeinschaftsschule hatte man den geplanten Baukörper mit einer Lattenkonstruktion dargestellt. Im Moment arbeiten die Verwaltung und ein Planungsbüro an den Plänen zur Erschließung des Kinderhauses.

Nicht weniger als sechs Hauptvarianten mit insgesamt 34 unterschiedlichen Parksituationen stellten Florian Krentel und Henner Lamm vom Büro Fichtner aus Freiburg vor – doch das Ei des Kolumbus war für die Anwohner nicht dabei. Gemeinderat Günter Rosenfelder, selbst betroffener Anwohner, hatte selbst noch vier weitere Varianten mit einem verschobenen Baukörper erarbeitet. Hier bleibt aber abzuwarten, ob diese Varianten überhaupt möglich sind. Bürgermeister Friedrich Scheerer möchte zu diesem Thema unbedingt die beauftragten Architekten mit am Tisch haben.

Dass die Anwohner des Schulwegs den ausgearbeiteten Varianten größtenteils ablehnend gegenüberstehen, zeigten sie deutlich. Für Scheerer zu deutlich, mahnte der Rathauschef beim Vororttermin doch einen "anderen Ton" in der Diskussion an – und erntete dafür starken Gegenwind. Man versuche, mit den vorhandenen Flächen innerhalb des Orts offen umzugehen, erklärte Scheerer. Im Umfeld des geplanten Kinderhauses sind alle drei großen Bauvorhaben der Gemeinde anhängig. Ob das Betreute Wohnen oder die Schulerweiterung – die Verwaltung muss genau überlegen, welche Varianten verträglich sind.

"Es wird immer Betroffene geben", appellierte Scheerer an die Bürger. Bei einer Verschiebung des Baukörpers nach oben würden, so Scheerer, voraussichtlich die Grenzabstände tangiert und weitere geplante Bauvorhaben erschwert. Mit der Variante sechs – Andienung des Kinderhauses vom bestehenden Parkplatz Kleinspielfeld und Alemannenhalle – wären die Anwohner glücklicher.

Ob dies auch die Anwohner der Chabeuilstraße wären, denen ja auch noch der Verkehr für das geplante Betreute Wohnen ins Haus steht, bleibt fraglich. Wie man es dreht und wendet, irgendwer wird in der Gemeinde die Last zu tragen haben. Das bleibt bei einer Entwicklung in die Zukunft nicht aus. Um bei der Erschließung des Kinderhauses zu einer "sauberen Abwägung und rechtssicheren Planung" zu kommen, wird es eine Teiländerung der Bebauungsplan-Änderung Dorfmitte geben. Die Fläche wurde auf Wunsch der Gemeinderäte und der Betroffenen erweitert, um auch auf einen planerisch anders gestalteten Standort für das Kinderhaus reagieren zu können.

Der Gemeinderat beschloss zur Darlegung und Erörterung der allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung eine vorgezogene Bürgerbeteiligung in Form einer Informationsveranstaltung. Am Ende bleibt die Abwägung des öffentlichen Interesses zum berechtigten persönlichen Interesse der Anlieger.