Ruckzuck wieder fit – dank Luftpumpe und gemeinsamer Anstrengung. Clowns helfen sich. Fotos: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinschaftsschule realisiert besonderes Projekt / Ausverkaufter Zirkusrund

Mönchweiler (mhm). Die Luft knisterte vor Spannung, die Ränge waren dicht gefüllt – über Mönchweiler lag Zirkusluft. 400 Zuschauer im ausverkauften Zirkusrund warteten auf die rund 250 Artisten. Da wurde noch schnell das Kostüm überprüft, sitzt auch alles richtig, hält die Schminke? Und dann ging es endlich los.

Bürgermeister Friedrich Scheerer begrüßte Zuschauer und Artisten und dankte allen Akteuren vor und hinter der Bühne für "das Herzblut und das überwältigende Engagement in den vergangenen Monaten". Er wünschte den kleinen Artisten der Gemeinschaftsschule Mönchweiler das, was neben dem Erfolg am meisten zählt: der Spaß an der Sache. Beides verknüpften die Zirkuspädagogen Christoph Eichler, Nika Strehlein und Dirk Maibauer vom ArtistikTheater Mixtura Unica auf perfekte Weise. Unterstützt wurden sie von unzähligen Helfern und Betreuern.

Da wurden aus "ganz normalen Eltern oder Lehrern" plötzlich Fachleute für Akrobatik, Jonglage oder Zauberei, da stellten sich Bürger zur Nachtwache im Zirkuszelt, als Näherinnen, Dekorateure oder Maskenbildner zur Verfügung. Und nur so – betonte auch Konrektorin Petra Conrad – ist solch ein riesiges Projekt zu schultern. Zwei Personen hob sie besonders hervor: Ralf Copitzky und Karl-Josef Birbaum. Diese hatten gemeinsam hunderte von Stunden in das Projekt investiert.

Von den Kindern fiel die Aufregung ab, als es endlich hieß: Vorhang auf für den Zirkus Piccobello. Begrüßt mit einem vielstimmigen Lied staunten die Zuschauer nicht schlecht, was die Kinder da alles auf die Beine gestellt hatten. Da wuchsen die kleinen Artisten so manches Mal über sich hinaus, zeigten Mut und Geschick – und waren einfach nur glücklich mit ihrem Dasein als Zirkusartisten.

Zirkusdirektor Christoph Eichler kündigte die Attraktionen an: "Aus Afrika, Indien und dem Wilden Westen – aus der ganzen Welt sind die Artistinnen und Artisten nach Mönchweiler geeilt, um sie zu verzaubern." Und wie recht er hatte – denn ein Höhepunkt jagte den nächsten. Ob die Clowns Schabernack auf der Bühne trieben und sich in die Haare gerieten, ob Hundedressur oder aber Akrobatik auf Rädern (von eins bis vier) – jede Gruppe zeigte eine tolle Performance.

Natürlich durften auch die "wilden Tiere" mit ihren Dompteuren nicht fehlen – Tiger, Löwe und Co. zeigten sich ebenfalls in bester Zirkuslaune. Hoch hinaus ging es am Vertikaltuch, den Ringen und dem Trapez – hier mussten die Kinder mit viel Vertrauen und körperlicher Spannung ans Werk gehen – es wurden faszinierende und einzigartige Vorführungen. Was macht man mit einer Leiter? Man steigt nach oben – die Leiterakrobaten beim Zirkus Piccobello zeigten noch viel mehr Möglichkeiten, eine Leiter zu nutzen.

Eine wahrlich heiße Nummer boten die Feuerkünstler, richtig scharf wurde es bei den Fakiren, die mit Glasscherben und Nägeln hantierten. Aus China kamen die Seilspringer und Hula Hoop-Künstler – perfekter Hüftschwung und gute Kondition war unbedingt notwendig. Rhythmusgefühl zeigten die Fußballfans und viel Gleichgewichtssinn die Artisten mit Ölfass und Schwebebalken – sogar mit verbundenen Augen.

Was wäre ein echter Zirkus ohne Jongleure? Beim Zirkus Piccobello waren Ringe, Teller, Tücher und vor allem Diabolos im Einsatz – was man alles mit den kleinen Plastikrollen, zwei Stäben und einem Seil machen kann.

Und was fehlt jetzt noch? Natürlich die Zauberer – die zettelten eine Zauberer-Rebellion gegen den Zirkusdirektor an, versuchten sich an der "lebensgefährlichen Schwertkiste" und konnten glücklich vermelden: Das eingesperrte Kind lebt noch.

Eine rasante Parkour-Nummer in James Bond Manier beschloss ein geniales Programm – die Akteure ernteten vom Publikum stehende Ovationen. Was bleibt ist die Gewissheit, dass dieses Projekt allen Beteiligten einiges abverlangte – aber auch unglaublich viel Freude bescherte.