So langsam kommt die Zeit für einen Wechsel von Winter- auf Sommerreifen. Was Sie dabei beachten sollten, lesen Sie hier. Foto: dpa

Der Frühling kommt. So langsam steht für Autofahrer der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen wieder auf dem Programm. Was es zu beachten gilt, erfahren Sie hier.

Stuttgart - Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen und bald kann man die Winterjacke wieder einmotten: Der Frühling kommt mit Riesenschritten. Das bedeutet für Autofahrer allerdings auch, dass sie ihr Heilig's Blechle fit für die warme Jahreszeit machen sollten.

Allem voran steht natürlich der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen. Dabei gibt es allerdings einiges zu beachten. Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Wechseln?

Die Faustregel "Von O (Oktober) bis O (Ostern)" ist nur bedingt richtig. In Deutschland herrscht eine sogenannte "situative Winterreifenpflicht". Das heißt: Herrschen winterliche Verhältnisse, ist eine entsprechende Bereifung obligatorisch. Also sollten Autofahrer nach dem Wetter Ausschau halten. Der Wechsel auf Sommerreifen macht erst Sinn, wenn sich die Mindesttemperaturen - auch in der Nacht - dauerhaft nicht mehr unter sieben Grad bewegen. In diesem Jahr war es demnach nicht ratsam, den Reifenwechsel schon an Ostern durchzuführen.

Mit Sommerreifen bei Frost erwischt - was passiert?

Erwischt die Polizei einen Autofahrer, der bei Glatteis, Frost oder Schnee mit Sommerreifen unterwegs ist, werden 60 Euro Bußgeld fällig. Übrigens: Dass Winterreifen bei Winterwetter Pflicht sind, ist erst seit vier Jahren Bestandteil der Straßenverkehrsordnung.

Mit Sommerreifen bei Frost in Unfall verwickelt - was passiert?

Ist ein Autofahrer bei winterlichten Straßenverhältnissen mit Sommerreifen in einen Unfall verwickelt, droht neben dem Bußgeld von 60 Euro auch noch der Verlust des Versicherungsschutzes. Sowohl die Kasko- als auch die Haftpflichtversicherung können mit dem Hinweis auf "grob fahrlässiges Verhalten" einen Teil der Leistung verweigern.

Die Nachteile eines Winterreifens bei warmen Temperaturen

Eine Fahrt mit Sommerreifen bei winterlichen Verhältnissen ist zwar deutlich gefährlicher als der umgekehrte Fall, doch Autofahrer sollten sich im Sommer keinesfalls auf ihre Winterreifen verlassen, denn diese haben bei warmen Temperaturen einen längeren Bremsweg. Außerdem steigt der Spritverbrauch und der Abrieb ist höher, da Winterreifen weicher als Sommerreifen sind. Sowohl was die Sicherheit betrifft als auch aus ökonomischer Sicht sollten Autofahrer nicht allzu lange warten, ihre Sommerreifen aufzuziehen.

Wie verhält es sich mit Allwetterreifen?

Allwetter- beziehungsweise Ganzjahresreifen sind von ihren Eigenschaften her mit Winterreifen vergleichbar. Sie sind mit dem Matsch- und Schneesymbol (M+S) versehen und können bei Eis und Schnee gefahren werden. Im Sommer ist mit den Ganzjahresreifen der Spritverbrauch höher.

Ab welcher Profiltiefe sollten neue Reifen her?

Die gesetzliche Mindestprofiltiefe für Reifen liegt momentan bei 1,6 Millimetern. Laut ADAC kann allerdings die Haftung bei einer Profiltiefe unter 4 Millimetern deutlich nachlassen. Der ADAC empfiehlt, Sommerreifen ab spätestens drei Millimetern zu erneuern, Winterreifen bei vier Millimetern Restprofiltiefe. Reifen mit einem Alter von mehr als sieben Jahren sollten nicht mehr verwendet werden. Abzulesen ist das Herstellungsdatum in einem Oval an der Reifenseitenwand mit einer Angabe von Monat und Jahr. 

Was ist bei der Montage und Lagerung zu beachten?

Vor der Lagerung sollte an den Reifen mit Kreide gekennzeichnet werden, an welcher Position sie am Auto montiert waren, beispielsweise "HL" für "hinten links". Das erleichtert die Montage der Winterreifen nach dem Sommer. Außerdem sollten die Reifen auf Beschädigungen kontrolliert werden. Reifen werden am besten an einem kühlen, trockenen und dunklen Platz gestapelt oder aufgehängt am Felgenloch gelagert.