Ein Gebäude der Bosch Solar Energy: Die junge Sparte hat dem Traditionsunternehmen einen Milliardenverlust beschert. Foto: dpa

 Bosch hat in seiner jungen Solarsparte vergangenes Jahr einen Milliardenverlust verkraften müssen. Das Minus drückte das gesamte Konzernergebnis. Denner kündigt Sparprogramm an.

Stuttgart - Auch für den Technologieriesen Bosch entpuppt sich der Einstieg in die inzwischen krisengeschüttelte Solarbranche als finanzieller Alptraum. Die von 2008 an teuer aufgebaute Sparte brachte dem weltgrößten Autozulieferer allein im abgelaufenen Jahr gut eine Milliarde Euro Verlust, wie Bosch-Chef Volkmar Denner zu den am Mittwoch in Stuttgart vorgelegten Zahlen sagte.

Das in der schwächelnden Weltkonjunktur ohnehin generell unter Druck stehende gesamte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei entsprechend auf etwa eine Milliarde Euro eingebrochen (2011: 2,7 Mrd. Euro).

Bosch muss sparen

Denner kündigte eiserne Sparbemühungen an. Er sagte: „2013 wird für uns ein hartes Jahr der Kosten- und Prozessarbeit.“ Erste entscheidende Schritte habe Bosch mit den Vertretern der Arbeitnehmerschaft schon im Dezember abgestimmt. Dazu zählten Regeln für eine Reduzierung von Arbeitszeit und Einkommen.

Bosch-Arbeitsdirektor Christoph Kübel sagte, er rechne für 2013 in Deutschland nicht mit einer wachsenden Bosch-Mitarbeiterzahl. Auch global sei bei der aktuell rund 306.200 Menschen umfassenden Bosch-Belegschaft nur ein leichtes Plus drin.

Kommt auch eine Schließung in Frage?

Zur Zukunft des Geldfressers Solar sagte Denner nur: „Im Moment ist es noch zu früh, über das Thema abschließend zu sprechen.“ Welche Szenarien theoretisch infrage kämen und ob auch eine Schließung dazu gehöre, ließ der seit Mitte 2012 amtierende Unternehmenslenker offen.

2012 brachte die Solartochter neben einem operativen Verlust von etwa 450 Millionen Euro abermals ungeplante Sonderabschreibungen von rund 600 Millionen Euro. 2011 hatten die Schwaben 560 Millionen und 2009 schon 425 Millionen Euro abgeschrieben.