Ein Hinweis auf ein Nachhilfeprojekt einer Ganztags- und Gesamtschule in Freiburg. Laut einer aktuellen Studie bekommen Kinder von Eltern mit Migrationshintergrund öfter Nachhilfestunden von ihren Eltern bezahlt, als Kinder deutscher Eltern. Foto: dpa

Eltern mit Migrationshintergrund sind genauso wie deutsche Eltern in hohem Maße am Schulerfolg ihrer Kinder interessiert. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Bildungsstudie.

Stuttgart - Eltern mit Migrationshintergrund ist die Bildung ihrer Kinder sehr wichtig. „Besonders Eltern mit türkischen Herkunftshintergrund wird schnell nachgesagt, dass sie sich wenig um die schulische Bildung ihrer Kinder kümmern würden. Doch sie sind genauso wie andere Eltern in hohem Maße am Schulerfolg ihrer Kinder interessiert und bereit, viel dafür zu tun, damit es in der Schule gut läuft“, sagt Mechtild Gomolla, Professorin für Erziehungswissenschaft an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, den Stuttgarter Nachrichten.

Hintergrund ist die aktuelle Jako-o Bildungsstudie, wonach 21 Prozent der Eltern mit türkischem Hintergrund ihr Kind mindestens einmal pro Woche in Nachhilfe schicken. Bei den Eltern ohne Migrationshintergrund sind es 13 Prozent. Auch Cornelia Sussieck, Vorsitzende des Bundesverbands der Nachhilfe- und Nachmittagsschulen, sagt: „Migranten sind sehr bildungswillig und wollen ihren Kindern einen guten Einstieg in die Gesellschaft ermöglichen.“

Mütter und Väter lassen sich die Bildung ihrer Kinder viel Geld kosten: Allein für Nachhilfe geben sie im Jahr etwa eine Milliarde Euro aus. Das führt zu einem unübersichtlichen Nachhilfemarkt, an dem Experten fehlende Qualitätsstandards kritisieren.