Metz-Fernseher standen jahrzehntelang für besondere Qualität. Foto: dpa

Jahrelang hatte man sich beharrlich gegen die Konkurrenz aus Fernost gewehrt, doch jetzt kann der TV-Hersteller Metz nicht mehr. Das Unternehmen geht in die Insolvenz.

Zirndorf/Fürth - Der TV-Hersteller Metz hat Insolvenzantrag gestellt. Das teilte das Amtsgericht Fürth am Mittwoch mit. Der vorläufige Insolvenzverwalter Joachim Exner solle nun unter anderem prüfen, ob Chancen auf eine Fortführung des Unternehmens bestehen, sagte Gerichtssprecher Markus Pinzer. Das Traditionsunternehmen Metz bestätigte den Vorgang. Zur Zeit arbeiten dort knapp 550 Mitarbeiter.

Die Firma aus Zirndorf bei Nürnberg ist eine der letzten, die noch in Deutschland Fernseher produziert. Sie litt in den vergangenen Jahren zunehmend unter der Konkurrenz asiatischer Hersteller, die deutlich günstigere Modelle auf dem Markt anboten. In der jüngeren Vergangenheit hatte Metz mehrere Jahre mit Verlust abgeschlossen. 2013 brachen die Erlöse um ein Viertel ein.

Darauf reagierte das Unternehmen, das sich als Nischenanbieter mit qualitativ hochwertigen Produkten vor allem an ältere Kunden richtet, mit einer grundlegenden Umgestaltung des Sortiments. Zudem wollte Metz auch außerhalb des klassischen Fachhandels, wo die Produkte zuvor exklusiv erhältlich waren, sichtbar werden.

Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1938 von Paul Metz. Nach dessen Tod 1993 übernahm seine Frau Helene im Alter von 69 Jahren die Firmenleitung. Damit verantwortete sie neben den traditionsreichen Sparten Fernseher und Blitzgeräte auch das dritte Standbein Kunststofftechnik. Erst Mitte 2010 zog sich die Alleininhaberin der Metz-Werke GmbH & Co KG aus der operativen Verantwortung zurück.