Dank für die vorbildliche Haltung in Sachen Landeserstaufnahmestelle: Regierungspräsident Hermann Strampfer trug sich in das goldene Buch der Stadt Meßstetten ein. Foto: Schwarzwälder-Bote

Regierungspräsident Hermann Strampfer besucht Meßstetten. "Wir sind bestrebt, der Stadt zu helfen."

Meßstetten - "Ich möchte ein Zeichen setzen dafür, dass das Land an der Seite Meßstettens steht, nachdem Meßstetten bewiesen hat, dass es an der Seite des Landes steht": Der Besuch des Regierungspräsidenten Hermann Strampfer war geprägt vom Eindruck der "vorbildlichen Haltung" zum Thema Aufnahme von Flüchtlingen in der Kaserne.

Den Anlass seiner Reise von Tübingen auf den Großen Heuberg – zuletzt hatte ein Regierungspräsident 1999 Meßstetten seine Aufwartung gemacht – formulierte Hermann Strampfer unmissverständlich: "Die Stadt hat dem Land geholfen, jetzt stellt sich uns die Frage, wie das Land Meßstetten helfen kann." Und da hatte Bürgermeister Lothar Mennig eine Reihe von Themen: die Förderung nach dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum, im Rahmen dessen es "positive Signale" gibt, einen Dorfladen in Oberdigisheim einzurichten, was der Regierungspräsident begrüßt und fördern will unter dem Aspekt, den ländlichen Raum zu stärken.

Auf der Wunschliste stehen auch die verschiedenen Maßnahmen, Straßen auszubauen, etwa die Sanierung der Kreisstraße zwischen Hossingen und Tieringen, vor allem jedoch das Projekt Landesstraße 433 von Meßstetten nach Unterdigisheim, bei dem Strampfer bekräftigte, dass das Regierungspräsidium weiterhin hinter der Aussage stehe, diesen Ausbau eines zirka 900 Meter langen Stücks 2015, spätestens aber 2016 vorzunehmen. Eine "verträgliche Lösung" im Einzelfall versprach Strampfer auch bei der Ausweisung von Schutzgebieten, was laut Mennig Planungen etwa von Wohnbaugebieten massiv erschwere.

Derweil sind die Vorbereitungen, die Zollernalbkaserne mit Flüchtlingen zu belegen, in vollem Gange. Die Landeserstaufnahmestelle wird laut Strampfer im Oktober in Betrieb gehen, Mitte Oktober sollen voraussichtlich die ersten Flüchtlinge eintreffen. Für den Betrieb wird dann das Regierungspräsidium Karlsruhe verantwortlich sein, das Regierungspräsidium Tübingen werde sich aber auch dann weiter einbringen. Der Regierungspräsident dankte für das Mitgefühl für die Flüchtlinge und die "sehr mündige" Haltung, welche die Menschen in Meßstetten offenbart hätten: "Sie haben ein Beispiel für den Umgang mit Flüchtlingen gegeben, und das ist überall in Deutschland bemerkt worden."

So fiel es dem Regierungspräsidenten leicht, zu unterstreichen, grundsätzlich bestrebt zu sein, Meßstetten zu helfen, und regte an, noch mehr die Förderung des kommunalen Sportstättenbaus zu nutzen, ehe er in den Bus stieg, der ihn zusammen mit den Vertretern der Kommune zum Seniorenzentrum Heuberg, zum Schulzentrum, in die Wohnsiedlung Bueloch, die städtebaulich saniert werden soll, zum möglichen neuen Gewerbegebiet "Am Hartheimer Weg II", das dringend benötigt werde, und zur Landesstraße L 433 brachte.

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