Zweite Meßstetter Ferienwanderung bringt den Teilnehmern auch historisches Wissen ein

Von Werner Lissy

Meßstetten-Hossingen. Um das Thema Wasserversorgungas ging es auf der zweiten Meßstetter Ferienwanderung, die Rose Pfersich und Hans Mayer vom Schwäbischen Albverein Hossingen organisiert hatten und führten – es passte gut zu den hochsommerlichen Temperaturen.

In und um Hossingen gab es früher gute und ergiebige Quellen; der Brunnen vor dem Heimatmuseum, der allerdings versiegt ist, legt noch heute Zeugnis davon ab. Allerdings verschlechterte sich Mitte des 19. Jahrhunderts die Wasserqualität; damals hieß es: "Für die Menschen ist es noch gut genug, aber das Vieh säuft es nicht mehr." Gleichwohl wurden in dieser Zeit buchstäblich rauschende Wasserfeste im Dorf gefeiert – dem Bau von Wasserleitungen standen viele Hossinger ablehnend gegenüber, weil sie ihn als nicht finanzierbaren Luxus ansahen. 1888 kam die Wasserleitung dann doch – sie führte vom Hochbehälter nahe Hartheim nach Hossingen – und 1891 trotz Widerstands aus der Bevölkerung der Anschluss an die Hohenberg-Wasserversorgung.

Soweit die Ausführungen, die Rose Pfersich bei der Begrüßung der Wanderer machte. Danach machte man sich auf den Weg, der zunächst über Albwiesen und den Lerchenbühl zur Pfaffenhalde führte. Nächste Station war der Einstieg zum "Naitling"; dann ging es durch ein Waldstück zur Landstraße nach Tieringen – die Stelle, an der sie von der rund 180 Köpfe starken Gruppe gequert wurde, sicherten Mitglieder der DRK-Ortsgruppe Tieringen-Hausen ab.

Nun folgte der anstrengendste Teil der Wanderung, ein steiler, langgezogener Anstieg zum Baienberg. Die meisten Teilnehmer wählten den etwas bequemeren breiten Weg zum Baienberg, eine Minderheit, die die Herausforderung suchte, den steileren Anstieg durch den Wald unterhalb des Baienbergfelsens – von diesem bot sich anschließend eine wunderbare Fernsicht. Beim Wasserhochbehälter Baienberg wartete bereits Stephan Willie von der Wasserversorgung Hohenberggruppe – er war zuständig für den zweiten Teil des historischen Kurzlehrgangs zum Thema Wasserversorgung auf dem Heuberg.

Über das Michelfeld führte der Weg weiter zum Aussichtspunkt im Landschaftsschutzgebiet Lerchenbühl und, vorbei am Sportplatz "Greut", zurück zum Ausgangspunkt, dem Hossinger Dorfplatz. Dort wurden die nun doch recht hungrigen und durstigen Wanderer von Mitarbeitern der Stadtverwaltung mit dem obligatorischen Vesper verköstigt: die "Burtales Buaba" erfreuten die Gäste mit zünftiger Musik, und beim entspannten Plausch ließen die Wanderer den Tag ausklingen.