Es geht um die Kaserne. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderäte des Konversionsraums erhalten Infos über Konzept

Von Christoph Holbein

Meßstetten. Ein Ziel lautet, eine neue Dynamik für eine zukunftsorientierte Entwicklung von Gewerbe und Industrie zu erreichen: Die Gemeinderäte des Konversionsraums informierten sich über das Kommunale Konversionsentwicklungskonzept (KEK) und den weiteren Fortgang.

Der Prozess, unter der Beteiligung von Bürgern, Firmen, Fachleuten und Vereinen eine Konzeption zu erarbeiten, um die negativen Auswirkungen der Schließung der Zollernalbkaserne zu mildern und zu kompensieren, steht vor dem Abschluss. Jetzt haben die beauftragten Planungsbüros ihre Ergebnisse vorgelegt. Gleichzeitig ging es darum, wie es weiter gehen soll. Einig sind sich die Mitglieder im Konversionskreis, so ist einem Schreiben von Meßstettens Bürgermeister Lothar Mennig zu entnehmen, dass beim Fortsetzen des KEK-Prozesses die Stadt Albstadt "unbedingt" mit einbezogen werden soll.

"Es stellt sich die Frage, welche Chancen der Nachnutzung es für das 56 Hektar große Areal der früheren Kaserne gibt", betont Mennig. Seit Oktober 2013 haben im Rahmen des KEK-Prozesses 23 Termine und Sitzungen stattgefunden. Die Bürger waren eingebunden. Es gab die Facharbeitsgruppen Wirtschaft, Citymarketing, Senioren und junge Familien. Acht bis zehn konkrete Projektideen sind herausgekommen. Um diese umzusetzen und zu finanzieren, braucht es Investoren.

Christoph Dickmanns vom Büro cdi-Projekte, Josef Bühler vom Büro "Neuland +" und Rainer Waßmann von der Planwerkstatt am Bodensee haben sich Gedanken um die Entwicklung des Konversionsraums gemacht, der sich von Schwenningen/Heuberg bis nach Straßberg erstreckt. Ein Punkt dabei ist die Nachnutzung der Kaserne. Ideen sind, ein Branchennetzwerk Metallverarbeitung im Zollernalbkreis mit dem Fokus auf den Konversionsraum Meßstetten aufzubauen, einen interkommunalen Industriepark zu errichten und ein Standortmanagement für diese Region zu kreieren. Gleichzeitig sollen die direkten Konversionsfolgen in Meßstetten wie fehlende Umsätze im Einzelhandel durch ein Citymarketing und die Sanierung des Stadtteils Bueloch gelöst werden.

Ein weiteres Problemfeld ist es, einen demografie- und zukunftsfesten Wohnstandort mit angepasster Nah- und Daseinsvorsorge zu schaffen, etwa über einen Masterplan für die interkommunale Zusammenarbeit. Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ist daneben eine übergeordnete Lösung. So geht es um das Ansiedeln von Unternehmen der Metallverarbeitung im interkommunalen Industriepark – um neue Arbeitsplätze vor Ort zu bekommen –, so geht es in Sachen Wohnen und Arbeiten in der "Familienregion" um den Zuzug neuer Bürger, den Ausbau der Willkommenskultur und Familienfreundlichkeit.

Vorrangiges Ziel dabei ist, den Konversionsraum als attraktiven Standort zu positionieren etwa für Arbeitskräfte und junge Menschen. Dazu ist auch eine Standortvermarktung aufzubauen – alles unter der Ägide eines entsprechenden Zweckverbands, der auch die Ansiedlung von Unternehmen unterstützt. Mitglieder dieses Zweckverbands wären Meßstetten, Nusplingen, Obernheim, Schwenningen, Straßberg, Winterlingen und Albstadt, die sich die Aufgaben sowie die Einnahmen und Kosten teilen würden.