Ursula Neher-Springer und Thomas Neher enthüllten die Hörskulptur. Foto: Lissy Foto: Schwarzwälder-Bote

Hörskulptur: Einblick in das Hossinger Leben / Eröffnung am Heimatmuseum / Ein besonderes Projekt

Meßstetten-Hossingen. In Hossingen besteht seit Samstagnachmittag die Möglichkeit, 50 Geschichten und Sagen aus dem Hossinger Leben anzuhören – an der Hörskulptur, die in Betrieb genommen und der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Die am Heimatmuseum angebrachte Hörskulptur enthüllten die Museumsleiterin Ursula Neher-Springer und Thomas Neher unter dem Beifall einiger Akteure und Hossinger Bürger. Ortsvorsteher Harald Eppler meinte, mit diesem neuen Medium sei der sanfte Tourismus in Hossingen anzukurbeln. Das sei für Hossingen eine tolle Sache, die im Vorfeld eine lustige, angenehme und offene Zusammenarbeit mit den beiden Akteuren Tilman Neuffer und Hans Hs Winkler vom Unternehmen "Volksbaustelle" des Landestheaters Tübingen gewesen sei. Die künstlerische Leitung oblag Kerstin Grübmeyer, die sich ebenso über die tolle Bereitschaft zum Mitwirken seitens der Hossinger Bürgern freute und auch vor allem den Mitinitiatoren Ursula Neher-Springer und Thomas Neher dafür herzlich dankte.

Hans Hs Winkler erläuterte das Handhaben der Hörskulptur und bat die Besucher zu einer Hörprobe: An zwei Hörmuscheln gleichzeitig ist es möglich, den Erzählungen von Geschichten und Sagen aus dem Hossinger Ortsgeschehen zu lauschen. Es gibt eine Taste, mit der man den Ton laut stellt, so dass auch weitere Interessierte mithören können. Insgesamt sind es 25 Tasten und eine Bedienungsanleitung, um die gewünschten Geschichten anzuhören.

Da war das Gelächter groß, als sich die Autoren selbst reden hörten und man sich über die Ausführungen amüsierte. Wegen den niedrigen Außentemperaturen wurden alle in den warmen Vereinsraum im Rathaus eingeladen. Dort durften sie sich beim typischen Hossinger Schmalzbrot und verschiedenen Getränken laben. Thomas Neher spielte auf der Sackpfeife – Dudelsack –, wonach Hans Hs Winkler und Tilman Neuffer fünf Hörproben vorspielten.

Das war als erstes die von Werner Groß gesprochene Sage vom auf der ehemaligen Burg hausenden Burtalesbua, dem gruselige Geschichten nachgesagt werden. Weiter ging es mit den Erlebnissen der früheren Hausschlachterei mit Thomas Bauer, dem die Erzählung von Adolf Klek über Unfälle an der Hossinger Leiter, von denen auch eine Meßstetter Mädchengruppe betroffen war, folgten.

Von Albrecht Öfinger ist zu hören, wie die Vergangenheit der Hossinger Dorfgemeinschaften bei Hochzeiten ausgesehen hat, und von Dieter Bodmer ist die Sage vom Schuhmacherfelsen aufgenommen worden.

Weitere Erzähler sind Ortsvorsteher Harald Eppler, Thomas Neher, Rose Pfersich und Walter Pfersich.

In gemütlicher Runde spielte Thomas Neher noch auf der Drehleier, und den beiden Akteuren des Landestheaters Tübingen ist die Technik der schwäbischen "Hui-Maschine", die ihnen übergeben wurde, vermittelt worden.

Ortsvorsteher Eppler schloss in seinem Resümee über die Hörskulptur, die schon etwas Besonderes sei und die über den Alltag und das volkstümliche Dorfgeschehen informiere, seinen "herzlichen Dank" an alle Mitwirkenden mit ein.