Engagement und Verdienste prägen eine Bürgermeister-Ära

Meßstetten. Lothar Mennigs Verzicht auf eine erneute Kandidatur für das Amt des Meßstetter Bürgermeisters hat die Unabhängige Liste Meßstetten (ULM) überrascht. "Wir zollen Herrn Mennig Respekt für diese Entscheidung, sein persönlicher Einsatz für die Stadt und bleibende Verdienste werden in die Meßstetter Geschichte eingehen", so die einhellige Ansicht des Vorstandes.

Dennoch eröffnet der Rückzug auch Chancen für neue Prioritäten und ein anderes Verständnis für das Miteinander. Die Stadträte der ULM, Doris und Francisco Vivas, sehen die solide Haushaltsführung, die Pflege eines regen Vereinslebens und eine intakte Infrastruktur als anerkennenswerte Merkmale der Ära Mennig. Fast zweieinhalb Jahrzehnte permanenter Einsatz an der Belastungsgrenze unter weitgehendem Verzicht auf Privatleben seien kaum durch Wertschätzung aufzuwiegen. Die nach der Schließung des Bundeswehrstandorts durch das Land eingerichtete Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge und die Diskussion um einen Gefängnisstandort hätten Meßstetten in weit über die Region hinausgehende Schlagzeilen gebracht. Bürgermeister Mennig habe dabei konstruktive Arbeit geleistet. "Meßstetten zeigt, wie das Wort Willkommenskultur buchstabiert wird", war in den Medien zu vernehmen, eine eindrucksvolle Anerkennung der immensen Hilfsbereitschaft der Stadt, des Landkreises und der Bevölkerung. "Hoffen wir, dass dies auch so bleibt. Jüngste Entwicklungen erfordern weiterhin große Aufmerksamkeit. Die rechte Szene ist in Meßstetten auf Immobiliensuche, um hier einen Stützpunkt für ihre Hetze gegen Flüchtlinge aufzubauen", so Andreas Hauser, ULM-Vorsitzender und Kreisrat. Nicht nur in dieser Hinsicht bietet die ULM Mennig für seine verbleibende Amtszeit ein Fortführen der konstruktiven Zusammenarbeit an.