Sonderausstellung im Museum in Meßstetten mitHildegard Schade und Gästen Fotos: Franke Foto: Schwarzwälder-Bote

Sonderausstellung im Museum für Volkskunst, Sammlung Alfred Hagenlocher / Eier, Backformen und Kinderbücher

Von Peter Franke Meßstetten. Sie haben es sich nicht leicht gemacht, wollen den Besuchern überraschende Eindrücke zum Thema Ostern bieten: Sylvia Schmon und Hildegard Schade haben wochenlang gemeinsam daran gearbeitet, um eine Sonderausstellung zu gestalten, die es in sich hat.Viele Besucher machten sich am Eröffnungstag ein eigenes Bild, lobten die Ausstellung mit Worten "sehr aufwändig" oder "hübsch". Eine Besucherin aus Rottweil schwärmte beim Anblick eines netten Arrangements: "Da könnte ich drüberliegen."

In den Räumen des Museums für Volkskunst, Sammlung Alfred Hagenlocher, ist die Dauerausstellung ohnehin interessant und abwechslungsreich. Schwerpunktmäßig werden dort künstlerisch gestaltete Gebrauchsgegenstände des süddeutschen Raumes aus früheren Epochen gezeigt.

Jetzt ist es in den Vitrinen noch bunter geworden. Schon der Eingangsbereich könnte einladender kaum sein, weckt Neugierde darauf, was denn da um die Ecke noch zu finden sein wird. Museumsleiterin Hildegard Schade freut sich, dass sie mit Sylvia Schmon eine renommierte Sammlerin gewonnen hat, die ihre Exponate zur Verfügung stellt und diese in den Vitrinen sachkundig arrangiert hat. Zu den Objekten gehören dutzende bunter Ostereier aller Größen und Farben, die allerdings nur einen begrenzten Teil der Ausstellung ausmachen. Backformen, Kinderbücher, Spielzeug und Karten zu Ostern wecken Aufmerksamkeit.

Flankierend sind erläuternde Texte und eine alte Tageszeitung zu sehen. Älter noch ist eine tönerne Backform. Aus dem Jahr 1870 stammend, ist sie das früheste Zeugnis österlicher Kunst unter den rund 1000 präsentierten Exponaten. Wer also möchte, kann sich neben dem reinen Betrachten der Gegenstände umfassend zur Geschichte von Ostern, seinen Bräuchen und Sitten weiterbilden. Daraus, dass neben Kunst und Kultur auch häufig Kitsch und Kommerz stehen, macht die Ausstellung keinen Hehl. Dieses ehrliche Bild gibt ihr aber auch ein besonderes Flair.

Einen gewissen Anreiz hat Schade, wie bei all ihren Sonderausstellungen, für die Kinder unter den Besuchern parat: Sie dürfen an einem spielerischen Wettbewerb zur Ausstellung teilnehmen und gewinnen kleinere Gutscheinpreise, wenn sie sich bestimmte Dinge etwas genauer anschauen.

Bei der Vernissage bemalte Diana Langer kunstvoll Ostereier. Zusätzlich werden in der obersten Etage des Museums von der "Nähgruppe der Seniorenwerkstatt mit Herz" selbstgefertigte Waren präsentiert, Nähereien, Gestricktes, Quilt-Arbeiten.

Die Ausstellung ist von 14 bis 17 Uhr am 9. April, dann täglich vom 13. bis 21. April, und am 23. und 27. April geöffnet.