Von einem "Jahr der Rekorde" spricht Bürgermeister Frank Schroft. Foto: Luger

Bürgermeister Schroft spricht von "Jahr der Rekorde": Rücklage steigt auf 23,9 Millionen.

Meßstetten - Ein "Jahr der Rekorde", wie Bürgermeister Frank Schroft es ausdrückt, liegt hinter der Stadt Meßstetten und ihrem Stadtkämmerer Jürgen Buhl. Das zeigte Buhls Bericht über den Stand der Haushaltswirtschaft 2016, der mit guten Nachrichten gespickt war.

"Ich bin jetzt 15 Jahre Kämmerer hier, aber an eine solche Einnahmenentwicklung kann ich mich nicht erinnern": Gleich zu Beginn seines Berichts über den Stand der Haushaltswirtschaft 2016 ließ Stadtkämmerer Jürgen Buhl durchblicken, dass er Großes anzukündigen hatte. Hatte der bisher beste Wert der Gewerbesteuereinnahmen bei rund 3,5 Millionen Euro gelegen, so erwartet die Stadt in diesem Jahr 5,1 Millionen Euro.

Nach Abzug der Gewerbesteuerumlage bleibt im Verwaltungshaushalt trotzdem noch eine Mehreinnahme von 1,674 Euro. Dazu kommen weitere Mehreinnahmen durch höhere Benutzergebühren für Sozialstation und Nachbarschaftshilfe – insgesamt 283.000 Euro – sowie durch höhere Erddeponiegebühren in Höhe von 85.000 Euro und höhe Sachkostenbeiträge für die Schule, die ein Plus von 54.200 Euro bringen. Die Mehrausgaben für Personal in Höhe von 230 000 Euro werden durch Einsparungen bei der Gebäude- und Anlagenunterhaltung in Höhe von 112.000 Euro sowie Geschäftsausgaben, die um 18 800 Euro niedriger sind als geplant, zum Teil wett gemacht.

Fast gedeckt werden die zusätzlichen Kosten für den Regionalmanager zur Fortsetzung des Konversionsprozesses in Höhe von 48.600 Euro durch die Beiträge des Landes und der anderen beteiligten Gemeinden, die sich auf 44.500 Euro summieren.

Insgesamt erwartet Buhl ein Ergebnis im Verwaltungshaushalt das mit 6,15 Millionen Euro um 2,09 Millionen Euro über dem Plan liegt. Das Schlückchen Wasser, das Buhl in den Wein gießen musste, trübt die gute Stimmung in der Kämmerei deshalb nicht: Aus Bauplatzverkäufen nimmt die Stadt 239 500 Euro weniger im Vermögenshaushalt ein als geplant.

Die Rückzahlung von Schulbaufördermitteln für Erweiterung und Umbau von Gymnasium und Realschule – 210.000 Euro – wirkt sich hingegen positiv aus. Außerdem kann die Verwaltung eine nicht geplante Kostenbeteiligung des Landes für die Sanierung der Appentalstraße in Unterdigisheim verbuchen: stolze 85 000 Euro.

Geplant war eigentlich ein Griff ins Sparschwein

Ein paar kleinere Ausgaben im Vermögenshaushalt, mit denen nicht zu rechnen war, wirken sich bei all dem gering aus. Unterm Strich muss die Stadt kein Geld aus der Allgemeinen Rücklage – geplant waren 120.000 Euro – entnehmen, sondern kann ihr sogar 1,86 Millionen Euro zuführen, so dass sie zum Jahresende eine Höhe von 23.920.527 Euro haben wird. Das Gesamtergebnis im Haushalt fällt laut Buhl gegenüber dem Plan um 1,97 Millionen Euro besser aus.

Simon Keller legte anschließend noch die Zahlen des Eigenbetriebs Wasserversorgung vor, in dessen Erfolgsplan Mehreinnahmen von 26.200 Euro Mehrausgaben in Höhe von 2900 Euro gegenüberstehen. Der Abmangel wird demnach nur bei 34 100 anstatt bei 57 400 Euro liegen. Der Finanzierungsfehlbetrag im Vermögensplan reduziert sich nach Kellers Erwartungen von geplanten 825.700 auf nur noch 268.300 Euro.

Seine Schulden deckt der Eigenbetrieb – so hat es Tradition – durch Kredite bei der Stadt ab. Sie sinken zum Jahresende 2016 von 2,41 auf 2,35 Millionen Euro.