Gibt es jetzt doch ein Großgefängnis in Meßstetten: Noch ist die Stadt im Rennen um den Standort. Foto: Seeger Foto: Schwarzwälder-Bote

Thema Großgefängnis ist weiterhin aktuell.

Meßstetten - Das Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne bei Meßstetten ist weiter im Suchlauf für den Neubau einer Justizvollzugsanstalt in der Region. Mit dieser Nachricht ist Meßstettens Bürgermeister Lothar Mennig aus Stuttgart zurückgekehrt. Dort hatten sich Justizminister Rainer Stickelberger und Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid in Absprache mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf das Vorgehen verständigt, für den Standort des Gefängnisses jetzt noch Liegenschaften bei Rottweil und in Meßstetten in die Prüfung zu nehmen.

"Die aktuellen geologischen und liegenschaftlichen Untersuchungen haben ergeben, dass das Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne bei Meßstetten grundsätzlich für die Ansiedelung einer Justizvollzugsanstalt in Betracht kommt", erklärten die Minister. Das freut Mennig: "Wir sind nicht schlecht im Rennen", sagt er und erkennt gerade auf kommunalpolitischer Ebene Vorteile für Meßstetten: "Wir haben eine klare Beschlusslage, Kommune und Gemeinderat sind dem Projekt gegenüber aufgeschlossen, der Gemeinderat hat sich deutlich positioniert."

Eine positive Stimmung für ein Großgefängnis sieht der Bürgermeister auch bei den Einwohnern: "Mir ist keine Initiative dagegen bekannt, vielmehr äußern sich immer wieder einzelne Bürger, dass dies die einzig denkbare und sinnvolle Nachnutzung der Kaserne sei." Klar favorisiert ist aus Sicht Mennigs Konkurrent Rottweil dagegen unter fachlichem Gesichtspunkt – mit Gefängnis und Gerichten vor Ort.

Strukturpolitisch habe Meßstetten die Nase vorne, denn es gelte die Frage zu lösen, was nachhaltig und dauerhaft mit der leeren Kaserne geschehe. Positive Stellungnahmen des Regionalverbands und des Landratsamts Zollernalbkreis für ein Großgefängnis unterstützen dabei die Bewerbung Meßstettens.

Zunächst läuft das Verfahren weiter mit einem Treffen in kleinem Kreis der Beteiligten. Gefordert ist gleichzeitig ein umfangreicher Dialog mit den Bürgern. "Da wartet Meßstetten mit viel Erfahrung auf", betont Mennig – etwa beim Erarbeiten eines Konversionskonzeptes und in Sachen Landeserstaufnahmeeinrichtung. Mennig traut also der Stadt zu, auch beim Thema Großgefängnis die Bürger umfassend einzubinden.

"Es sieht besser aus als ursprünglich gedacht", zeigt sich Mennig "verhalten optimistisch". Grund zur Euphorie gebe es allerdings nicht: "Wir müssen jetzt die Punkte sauber abarbeiten." Ohne Chance ist Meßstetten jedenfalls nicht, sondern mittlerweile gut im Rennen.

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