Seit zehn Jahren besteht das Naturerlebniszentrum in Oberdigisheim. Das war jetzt Anlass, zu feiern – mit einem Tag der offenen Tür und vielen kreativen Angeboten. Foto: Schwarzwälder-Bote

Naturerlebniszentrum wird zehn Jahre alt

Meßstetten-Oberdigisheim. Eine Erfolgsgeschichte rund um das Thema nennen Alexandra Kischkel-Bahlo, Leiterin der Stiftung Umwelt und Natur der Sparkasse Zollernalb, und Stiftungsökologe Hannes Schurr das Naturerlebniszentrum (NEZ), das seit zehn Jahren besteht.

Seit zehn Jahren krempeln Kinder während der Ganztagesangebote in der Werkstatt die Ärmel hoch: Mit Hilfe von Säge, Hammer und Leim entstehen alltagstaugliche Werkstücke wie Futterhäuschen und Waldkisten. Danach geht es auf Tierspurensuche in den Wald, mit Gummistiefeln und Kescher in den Bach oder mit Fanggläschen auf Spinnenjagd.

Viele Interessierte kommen zum Tag der offenen Tür

Das Jubiläum ist nun mit einem Tag der offenen Tür gefeiert worden. Viele Interessierte kamen, um sich die umweltpädagogische Einrichtung anzuschauen, zu filzen oder eine Futterstation zu basteln. "Es ist super, einfach toll hier", sagte Caroline Roth, die die gebastelten Werke ihrer Tochter in der Hand hielt. Diese hatte das NEZ vor drei Jahren einmal mit dem Kindergarten besucht und schwärmt seither davon.

Hinter Haufen aus bunter Wolle filzten eifrig ein paar Mädchen. Die Jungs waren am Tisch gegenüber mit Bohrer und Säge zugange, um Futterstationen für Meisen zu basteln. Daneben suchte sich der vierjährige Benedikt aus einem großen Haufen gepresste Ahorn- und Buchenblätter aus. Caroline Kern legte das Transparentpapier für die Blätterlaterne bereit. Sie ist eine von elf Auszubildenden, die beim Betreuen der Kinder hafen. Benedikt zeichnete noch den Umriss seiner Hand darauf, dann wurde oben und unten ein Deckel drangeklebt, und schon ist er stolzer Besitzer einer eigenen Laterne.

Während draußen eifrig geschnitzt wurde, verköstigte der Albverein die Gäste mit Maultaschen und Kartoffelsalat. Eine besondere Verbindung zum NEZ-Gebäude hat Helga Maier: Es ist das Elternhaus ihres Mannes. "Die Frauen im Ort haben mit 14 Jahren begonnen, hier zu arbeiten. Dort vorne hat meine Schwiegermutter genäht, im oberen Stock wohnten meine Schwiegereltern, denn mein Schwiegervater war Betriebsleiter in der Näherei", berichtet sie. Das ist lange her. "Ich denke, dem Gebäude hätte nichts besseres passieren können", so Maier.

Als Erzieherin ist sie vom Angebot begeistert: "Das Programm ist eine Bereicherung für den ganzen Heuberg." Dort werde über Naturpädagogik und Naturerlebnis ein Bezug zur Natur geschaffen, der immens wichtig sei.

Zu den Gästen zählte auch Heinz-Dieter Wagner. Er ist ehrenamtlicher Biber-Beauftragter des Zollernalbkreises. Die Arbeit des NEZ begleitet er seit 2004, hält im Gebäude Vorträge für den NABU und die Naturschutzwarte oder bietet aus Exkursionen an. Wagner: "Das NEZ ist gigantisch, die Kinder nehmen unheimlich viel mit."

An der Oberen Bära rundet ein Sinne-Erlebnis-Park das Angebot ab, der in Zusammenarbeit mit der Stadt Meßstetten errichtet worden ist.

Weitere Informationen: www.stiftung-umwelt-natur.de