Grazil, drollig, lustig und sportlich: die Darbietungen bei der Jahresfeier des TSV Meßstetten ließen keine Wünsche offen. Foto: Hirschoff

TSV bringt bei Jahresfeier witziges und spektakuläres Programm auf Bühne. Bunte Mischung aus Tanz und Theater.

Meßstetten - Eine Explosion der Farben war die Jahresfeier des TSV Meßstetten unter dem Motto "Farb-Gefühle", das alle Beteiligten kreativ umgesetzt haben. Das Moderatoren-Duo Katharina Bodmer und David Weber kündigte vom energiereichen Auftakt an einen Höhepunkt nach dem anderen an.

Die Jüngsten werden die Ersten sein: Sechs Turnerinnen aus der Nachwuchsriege des TSV Meßstetten hatten sich für ihre Aufführung zum Auftakt der Jahresfeier sieben große Faustballer geschnappt. Das Ergebnis? "Charlies Turnstunde" war eine Mischung aus Komik nach Chaplins Art mit turnerischer Akrobatik nach einer Idee von Katharina Bodmer und Claudia Rumfeld. Trotz des Altersunterschieds in der eigens für die Jahresfeier neu zusammengewürfelten Gruppe war das Zusammespiel einwandfrei.

Für die Umbaupausen und Übergänge zwischen den Programmpunkten hatten die Aktiven kunterbunte Zwischenstücke kreiert: Eine Turnergruppe leitete über zum Tanz zum Song "Radioactive" mit energiegeladener Choreographie, die 15 Mädchen und ein Junge der Gruppe "Dance" präsentierten. Die Hip-Hop-Tanzgruppe ist stets bei der Jahresfeier dabei, wird von Beatrix Stingel, Julia Riedel und Natalie Schweizer geleitet und glänzte auch später noch einmal zu "Black and Yellow" sowie Michael Jacksons "Black or White".

Requisiten aus einem Nachtclub der 1920-er Jahre

Auf eine ganz andere andere Art und Weise gingen Anne Amann, Lisa Merz, Laura Pengel und Melissa Sundara mit dem Thema "Farbgefühle" um: Sie setzten einfache Mittel und sauber ausgeführte Turnelemente in Szene – eine minimalistische Darstellung der Gegensätze Schwarz und Weiß, verpackt in eine elegante Choreographie von Christel Amann.

Die Albstepers stellten das Geschehen hinter und auf der Bühne dar – in Kostümen und mit Requisiten aus einem Nachtclub der 1920er-Jahre. Ob Tänzerinnen zu faul zum Trainieren oder ständig zu spät waren, zu wenig übten oder zu sehr auf das Schminken bedacht waren: Die Darsteller ließen keine Eventualität aus, tanzten, zeigten schauspielerisches Talent und kassierten einige Lacher.

Nun erwartete das Publikum "die gelbste Fernsehfamilie Deutschlands", die Simpsons, witzig und kreativ verkörpert von den Leistungsturnerinnen, die – kostümiert als Homer, Marge, Lisa, Bart und Maggie – tanzend und turnend eine ordentliche Portion Komik servierten.

Vor dem letzten sportlichen Beitrag des Abends brachte die Zumba-Gruppe mit "La Zumera" in bunten Outfits noch einmal Schwung in die voll besetzte Festhalle, ehe die "GymMeßTics" mit ihrer – ganz dem Motto entsprechenden – Show "Faszination Farbspiel" die Bühne eroberten. Die Geschichte der kleinen Malerin und ihres Traums, mit der die Gruppe 2014 unter den zehn besten Showgruppen Deutschlands und auch bei der STB-TurnGala aufgetreten war, begeisterte auch das heimische Publikum. Katharina Bodmer hatte die Mischung aus Turnen, Tanz und Akrobatik mit den 24 Mädchen einstudiert und machte – trotz Moderation – auch selbst als Farbklecks mit.

Wird über die Braut verhandelt oder über die alte Nähmaschine?

Nach dem sportlichen Teil der Jahresfeier sorgte die Theaterabteilung des TSV für viele Lachtränen im Publikum. Das Stück "D’r doppelte August" unter der Regie von Inge Roth ist eine herrlich komische Verwechslungsgeschichte über zwei Herren, die sich den Vornamen August und den Doktortitel im Namen teilen und lediglich unterschiedliche Nachnamen haben. Dr. August Nase, dargestellt von Fabian Vögtle, möchte gerne um die Hand von Kathrin Leypoldt alias Gabi Bieringer anhalten.

Das Ehepaar Bieringer, gespielt von Bernd Mittrich und Eleonore Sauter, soll der Heirat ihrer Tochter den Segen geben. Doch zeitgleich taucht im Haus der Eltern Dr. August Klemmerle auf, der Interesse am Kauf einer alten Nähmaschine hat. Das Chaos wird perfekt, denn die Bieringers wissen am Ende selbst nicht mehr, ob gerade über die alte Nähmaschine oder über die Braut verhandelt wird. Auch Angelika Eppler in der Rolle des Hausmädchens Mathilde kommt mit der Verwirrung nicht mehr klar.

Die gelungene Aufführung unterstützte Regina Holzmann als Souffleuse, und auch danach blieben die Gäste noch gerne beim TSV, trafen sich an der Bar, auf der Tanzfläche oder an der Tombola. Für den bunten Seniorennachmittag haben die Aktiven ihr Programm sogar ergänzt: Die Tanzgruppe ab acht Jahren gab ihre Show "Heimwerker", die sie mit Claudia Rumfeld und Lisa Vogt einstudiert hatte, zum Besten und erntete viel Applaus.