Keine Infektionsgefahren, versichert Friedrich Piontek, seien von den Flüchtlingen in der LEA befürchten – erst recht nicht, wenn man Hygiene ernst nimmt. Foto: Sauter Foto: Schwarzwälder-Bote

Von den Flüchtlinge in der LEA geht keine Infektionsgefahr aus / Gesundheitsamt informiert

Meßstetten. Geht von den Flüchtlingen der Landeserstaufnahmestelle auf dem Geißbühl eine Gefahr für die Gesundheit der Mitarbeiter, der ehrenamlichen Helfer oder der Einheimischen aus – Antworten auf diese und andere Fragen erhielten rund 40 Besucher am Informationsabend im ehemaligen Soldatenheim und heutigen LEA-Begegnungszentrum von Friedrich Piontek, Fachmann im Balinger Gesundheitsamt.

Sie erfuhren, dass sich bereits am ersten, spätestens aber am zweiten Tag auf dem Geißbühl jeder Asylbewerber einem Gesundheitscheck in der Krankenstation der LEA unterziehen muss – würden dort schwerwiegende infektiöse Erkrankungen diagnostiziert, so Piontek, komme er sofort in Quarantäne und werde dort ärztlich behandelt. Die Arztmeldepflicht, die Hygienepläne und die Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes würden strikt befolgt; sogar ein Röntgengerät gebe es vor Ort, um etwa Tuberkulose zu erkennen. In der LEA wurden laut Piontek bisher dreimal geschlossene Tuberkulose festgestellt, von der keine Ansteckungsgefahr ausgeht, einmal HIV – bereits erfolgreich behandelt – , zweimal Windpocken, 80-mal Läuse und 50-mal Krätze.

Im übrigen hat es jeder in der Hand, etwaige Risiken selbst zu minimieren, und zwar durch Hygiene. Krankheiten, so Piontek, würden über die Atmung, durch Blut aus Wunden, vor allem aber über die Nahrung übertragen – 99 Prozent aller Bakterien, Viren und Pilze, die den menschlichen Körper bevölkerten, befänden sich im Darm. Die wirksamsten Sicherheitsvorkehrungen seien gewissenhafte Lebensmittel- und Raumhygiene, ein ausreichender Impfschutz, ausgewogene Ernährung, vor allem aber gründliches und regelmäßiges Händewaschen – "das ist das A und O".