Die Polizei gab Tipps, wie man Internetmissbrauch verhindern kann. Foto: Reich Foto: Schwarzwälder-Bote

Prävention: In einem Kurs in Meßstetten lernen Pädagogen, wie man Konflikte an Schulen entschärft

Wie an Schulen Konflikte sinnvoll gelöst werden können und wie gegen Gewalt und Sucht vorgesorgt werden kann, war das Thema einer Fachtagung für Pädagogen am Meßstetter Gymnasium.

Meßstetten. "stark.stärker.WIR." ist der Titel eines Präventionskonzepts des baden-württembergischen Kultusministeriums. Es soll Schüler und Lehrer im Umgang miteinander sicherer machen und wurde als Konsequenz aus dem Amoklauf von Winnenden und Wendlingen entwickelt. Zu dem Konzept gehören auch Fortbildungen für Lehrer. Am Meßstetter Gymnasium fand jetzt solch ein Präventionsnachmittag für Pädagogen aus den Landkreisen Zollernalbkreis und Sigmaringen statt, den das Präventionsteam Sigmaringen-Zollernalb des Regierungspräsidiums veranstaltete.

Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag dabei darauf, wie man richtig miteinander kommuniziert. Entsprechend lautete das Seminarthema: "Man kann nicht genug kommunizieren – gelingende Kommunikation.

Die rund 50 Teilnehmer erfuhren an diesem Nachmittag in Meßstetten zunächst in zwei Vorträgen Näheres über Kommunikation als Grundstein der Prävention an Schulen. Darin ging es um aufmerksamen und respektvollen Umgang miteinander. Der beinhaltet nicht nur, sich höflich gegenüber anderen zu äußern, sondern auch das richtige Zuhören. "Gott hat den Menschen zwei Ohren, aber nur einen Mund gegeben, damit sie mehr zuhören und weniger reden", brachte es die Referentin Eva Blum auf den Punkt. Die Kursteilnehmer lernten auch, dass das Vermeiden von Kommunikation ebenfalls eine Botschaft beinhalten kann, nämlich diese: "Ich möchte mich jetzt nicht mit Dir über dieses Thema unterhalten."

In Workshops hatten die Pädagogen dann die Möglichkeit, sich zu ganz spezifischen Themen im Bereich Prävention/Kommunikation weiterzubilden. Da gab es Arbeitskreise, die sich Themen wie "Internetnutzung", "Gut bei Stimme" oder "Mediation", also Streitschlichtung widmeten – ein wichtiges Thema gerade im Bereich Schule und Schüler.

Das Konzept des Kultusministeriums legt Wert darauf, Schüler, Lehrer und Eltern gleichermaßen einzubeziehen. Dafür soll Schulen ein Rahmen gegeben werden, und die Teilnehmer solcher Fortbildungsveranstaltungen sollen als Multiplikatoren wirken. "Ich denke, ich kann da auch für meine Kollegen vieles mitnehmen", sagte eine Teilnehmerin.

Doch die Veranstaltung setzte nicht nur ausschließlich auf Kommunikation zur besseren Lebensbewältigung. Vielmehr steht hinter "stark.stärker.WIR." grundsätzliche Präventionsarbeit – nicht nur in Schulen sondern auch für Eltern. Deshalb waren an diesem Nachmittag im Meßstetter Gymnasium auch verschiedene Institutionen mit Info-Ständen vertreten. So zeigte eine Krankenkasse Wege auf, wie Drogenmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen verhindert werden kann. Die Polizei legte an ihrem Stand den Schwerpunkt auf Internetkriminalität im Bereich soziale Netzwerke, Cybermobbing oder verbotene Inhalt, wie beispielsweise Kinderpornografie oder Gewaltverherrlichung. Ansprechpartner für den Zollernalbkreis und den Landkreis Sigmaringen ist das Regionalteam Albstadt, E-Mail: praevention-als@km-bw.net