Die Planskizze zeigt: Der größte Teil der Gebäude in Bueloch hat starke Mängel und ist sanierungsbedürftig. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat Meßstetten macht den Weg frei für vorbereitende Untersuchungen im Wohngebiet Bueloch

Von Karina Eyrich

Meßstetten. Mehr junge Menschen als in der Gesamtstadt wohnen im Gebiet Bueloch, wie Stadträtin Elke Beuttler im Gemeinderat feststellte. Was dort im Rahmen des Programms "Soziale Stadt" passieren soll, haben sie und ihre Ratskollegen in der jüngsten Sitzung erfahren.

1100 Bewohner, davon 31,8 Prozent ohne deutschen Pass, zehn bis 15 Prozent Wohnungsleerstand – und 40 Prozent der Kindergartenkinder haben keine ausreichenden Deutschkenntnisse: Was Karl-Christian Fock und Thomas Geissler von der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH den Stadträten über das Bueloch berichteten, spricht für den Handlungsbedarf, den der Gemeinderat 2014 erkannt hatte – daher hat die Stadt einen Zuschussantrag an das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" gestellt und erhält nun 800 000 Euro. 533 000 Euro schießt die Stadt zu – und weitere Aufstockungsbeträge sind bei Bedarf denkbar.

Letzterer ist hoch, wie Geissler erläuterte: 72,4 Prozent der Häuser haben deutliche, weitere 23,2 Prozent starke Mängel, der Baustandard sei insgesamt niedrig und die Fluktuation entsprechend hoch. Allerdings sei es unabdingbar, so Bürgermeister Lothar Mennig, dass private Eigentümer vom Sanierungsprogramm Gebrauch machten, und das sei angesichts der Tatsache, dass zwei Eigentümer über 170 Wohnungen verfügten, schwieriger.

Zu den Sanierungszielen gehört es, die Quartiersmitte zu stärken, Angebote für die Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen zu verbessern, Barrierefreiheit im Alltag zu schaffen und das Zusammenleben der Bewohner zu fördern. Laut Fock sollen Häuser im schlechten Zustand "zurückgebaut" und deren Mieter – ihr Einverständnis vorausgesetzt – umgesetzt werden. Bessere Blocks gelte es – vor allem energetisch und in puncto Schallschutz – zu sanieren und auf freigelegten Grundstücken Garagen zu errichten, um das wachsende Problem des Parkens auf der Straße zu entschärfen. Außerdem müsse das Nahwärmenetz saniert werden.

Auch das Image der Wohnsiedlung soll besser werden. "Wie?" wollte Stadträtin Elke Beuttler wissen. "Durch die Gestaltung des öffentlichen Raums", so Geissler, ebenso wie durch das Schaffen von Grünflächen und die Aufwertung des Wohnumfelds, die Anlage eines Grünspielfelds im Südwesten, die teilweise Erneuerung und gestalterische Aufwertung der Straßen und die Ausweisung öffentlicher Stellflächen.

Wie sehen die nächsten Schritte aus? Nach den vorbereitenden Untersuchungen, für welche die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung den Auftrag des Gemeinderats erhalten hat und die nähere Informationen zum Zustand der Gebäude bringen sollen, folgen Formalien wie die Stellungnahme der Träger öffentlicher Belange und der Beschluss über die Sanierungssatzung.

11 757 Euro erhält die LBBW für die vorbereitenden Untersuchungen. Die Sanierungsbetreuung wird auf Basis von Stundensätzen abgerechnet, weil sich der Umfang noch nicht abschätzen lässt. 65 000 Euro insgesamt hat die Stadt im Haushalt 2015 für Untersuchungen, Quartiersmanagement und Sanierungsbetreuung vorgesehen.