Mitglieder des Jugendrats haben die Sitzung im Publikum verfolgt. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendarbeit: Kooperationen zahlen sich aus / Schwerpunkt 2016 liegt auf Bildung

Von Karina Eyrich

Moorpfad, Hühnerstall, fliegender Teppich: Wenn sich der Gemeinderat Meßstetten mit solchen Themen beschäftigt, dann geht es um die Jugendarbeit, und die hat gleich mehrere wichtige Säulen.

Meßstetten. Stark vernetzt ist die Schulsozialarbeit in Meßstetten mit allen anderen Bereichen der Jugendarbeit, wie Johanna Burger – zuständig in Realschule und Gymnasium – sowie Ina Kästle-Müller, Schulsozialarbeiterin an der Burg- und der Wilhelm-Busch-Schule, beim Jahresbericht des Trägers, des Diasporahauses Bietenhausen, im Gemeinderat erklärten.

Auffallend ist es laut Johanna Burger, dass in und zwischen Gruppen viele Konflikte ausgetragen werden. Teamübungen wie "Moorpfad", "Hühnerstall" und "Fliegender Teppich" seien da ebenso hilfreich wie die Mediathek, die inzwischen an drei Tagen pro Woche geöffnet sei.

Burger hat 2015 unter anderem ein Kooperationsprojekt mit der Gemeinwesenorientierten Offenen Jugendarbeit zum Thema Gewalt sowie Selbstbehauptungstraining in den Faschingsferien, ein Klassenzimmertheaterstück, Sozialtraining und Erlebnispädagigik organisiert. Zur täglichen Arbeit gehören für sie Gespräche mit Schülern, Lehrern und Eltern, die Einzelhilfe in schwierigen Lebenssituationen und Kommunikationstraining.

An der Grundschule Bueloch hat sich laut Ina Kästle-Müller das präventive Gruppenangebot bewährt, das 15 bis 20 Kinder regelmäßig besuchen – oft solche mit alleinerziehenden Eltern, aus Patchworkfamilien oder mit Migrationshintergrund. Viele erlebten keine gemeinsamen Essen in der Familie – das sei deshalb ein wichtiger Bestandteil der Gruppe, ebenso wie das Erlernen von Kulturtechniken. Kindern mit mangelnden Deutschkenntnissen hilft Kästle-Müller seit dem vergangenen Schuljahr immer donnerstagvormittags intensiv.

Neu waren 2015 außerdem Hilfe beim Schreiben einer Bewerbung und der Zukunftsplanung, der Klassenrat als Hilfe beim Sozialen Lernen, der in den fünften Klassen fest installiert werden soll, und die Teilnahme an Aktionen der Wilhelm-Busch und der Burgschule.

Immer wieder brechen die Helfer weg

Stefanie Holike und Madlen Eisele, die sich um offene Jugendarbeit kümmern, bedauerten, dass der oft mühsam und über Jahre hinweg aufgebaut Stamm an ehrenamtlichen Helfern immer wieder wegbreche und setzen 2016 bei der Organisation des Zeltspektakels deshalb auf die Mithilfe von 25 Studenten. Froh sind beide, dass sich 2015 im Jugendraum Hangergasse eine feste Besuchergruppe von rund 15 Jugendlichen herausgebildet hat und die Atmosphäre friedvoll und angenehm sei. Bei Aktionen brächten sich die Jugendlichen engagiert ein und zeigten hohes Durchhaltevermögen.

Höherer Stellenwert soll 2016 dem Thema Jugendrat zuteil werden – der neue ist im Februar gewählt worden, und auch die Bildungsangebote sollen ein Schwerpunkt sein. Geplant sind unter anderem eine Neukauf-Rallye, die Besichtigung eines Wasserwerks, ein Tag im Naturerlebniszentrum, Kooperationen mit der Stadtbücherei, Besuche auf dem Bauernhof, in der Backstube Talblick und beim Kindertheater sowie Angebote zu Berufs- und Zukunftsperspektiven.

In zwei Gruppen aufgeteilt waren diesmal die Teilnehmer der Sportnacht, bei der die Kooperationen mit allen Schulen – auch dank der Schulsozialarbeit – funktioniert hätten. Ein ebenso großer Erfolg war die dreitätige Herbstfreizeit unter dem Motto "Mit allen Sinnen den Schwarzwald erleben" und das erste Mode-Projekt.