Foto: Lissy

Sonderausstellung: Museum für Volkskunst lockt mit zwei Themen während Adventszeit und Jahreswechsel.

Meßstetten - Verblüfft und fasziniert waren die Besucher von den Exponaten der Sonderausstellung "Miniaturen in der Zündholzschachtel" sowie den Winterbildern vom Heimat- und Geschichtsverein im Museum für Volkskunst.

Einmal mehr ist es Museumsleiterin Hildegard Schade gelungen, ins Museum für Volkskunst eine Sonderausstellung über Adventszeit und Jahreswechsel zu organisieren. Über persönliche Kontakte während der Ausstellung 2014 hatte sie die Zusage von Wolfgang Rumpelt und seiner Sammelpartnerin Doris Fröhlich aus Villingen-Schwenningen erhalten.

Tagelang hatten die Vorbereitungen gedauert. Zusammen mit Hildegard Schade, Hausmeister Dieter Schuler sowie Heinz Roth und Harald Sauter vom Heimat- und Geschichtsverein hat das Sammlerpaar die Kostbarkeiten in den Zündholzschachteln geordnet und sie mit Winterbildern in Vitrinen platziert.

Ihre Freude darüber, dass das so prima geklappt hat, brachte sie bei der Eröffnung zum Ausdruck, die – musikalisch frisch und munter – die "Burtalesbuaba" aus Hossingen umrahmten.

In seiner letzten Amtshandlung als Bürgermeister lobte Lothar Mennig das außerordentliche Engagement der Museumsleiterin. Den Sammlern Wolfgang Rumpelt und Doris Fröhlich sowie den Vertretern des Heimat- und Geschichtsvereins wünschte er viele Besucher. Mit solchen Sonderausstellungen werde seit 1996 das Ziel verfolgt, das Interesse am Museum für Volkskunst zu intensivieren und den Besuchern etwas Besonderes zu bieten.

Für den Bürgermeister sowie für die allermeisten Besucher wäre es vor der Ausstellung unvorstellbar gewesen, dass in einer Zündholzschachtel die Motive so gut untergebracht werden können. Dies sei nur in ganz filigraner Bauweise, meist mit hoher Fingerfertigkeit und unheimlicher Geduld, möglich.

Auf die Fotoausstellung des Heimat- und Geschichtsvereins eingehend, zeigte sich der Schultes davon überzeugt, dass auch die Ausstellung mit Meßstetter Wintermotiven auf großes Interesse stoßen werde – der HGV-Kalender mit historischen Fotos sei gleichermaßen beliebt.

Zum Thema der Sonderausstellung "Volkskunst aus dem Erzgebirge" erklärte Wolfgang Rumpelt, wie er auf Weihnachtsmärkten auf die Miniaturen in der Zündholzschachtel aufmerksam geworden ist und wie seine Sammelleidenschaft, die er schon vorher mit Mineralien und Fossilien pflegte, weiter gewachsen ist. Die Schachteln nannte man nach ihrem regionalen Ursprung "Schwedenschachteln". "Der kleine Schwede" erfreute vor über vier Jahrzehnten als kleinster Baukasten so manches Kinderherz im In- und Ausland – vor allem in Amerika – und verbreitete sich als "The Little Cottage – Made in Germany" weltweit.

Der Sammlerwert liegt heute bei 45 Euro pro Zündholzschachtel

Der Vertrieb als "Erzgebirgische Volkskunst in der Zündholzschachtel" hielt sich in den ersten Jahren in Grenzen und wurde 1914 zu je tausend Stück zum Preis von 2,95 Mark gehandelt. Das Sortiment steigerte sich auf über hundert verschiedene Schachteln, die sich in mehrere Bereiche gliedern. 1924 betrug der Herstellpreis für eine Schachtel "Fußballsport" gerade mal fünf Reichspfennig. Der heutige Sammlerwert liegt bei rund 45 Euro für eine Zündholzschachtel.

Heinz Roth, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins, freute sich über die Ausstellungszusage des Museums: Die historischen Bilder – Leihgaben von Meßstetter Bürgern – zeigen Wintermotive aus Meßstetten und Umgebung ab 1905 bis zur Gegenwart. Sie gewähren interessante Einblicke auf bauliche Veränderungen sowie den Wintersport und bieten weitere Motive, die aus Wind und Schnee entstanden sind.

Öffnungszeiten: Mittwochs, sonn- und feiertags sowie von 26. Dezember bis 6. Januar täglich von 14 bis 17 Uhr. Am 25. Dezember bleibt das Museum geschlossen. Die Ausstellung dauert bis 31. Januar 2016.