Hochwasser ist auch ein Thema in Meßstetten. Ein Konzept gibt es für die "Obere Schlichem". Foto: arifoto UG Foto: Schwarzwälder-Bote

Hochwasserschutz: Konzept steht

Meßstetten (key). Kenntnis genommen hat der Gemeinderat Meßstetten in seiner jüngsten Sitzung von den Plänen zur Bildung einer Hochwasserpartnerschaft "Obere Schlichem" – freilich nicht, ohne viele Fragen zu stellen. Sie beantwortete – kurioserweise – Andreas Binder, der neue Leiter der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge, denn er war bis vor kurzem stellvertretender Leiter der Abteilung Wasser und Boden im Umweltamt des Landratsamtes und somit Betreuer dieses Projekts, das vorwiegend die Gemeinde Tieringen, Ursprungsort der Schlichem, und deren weitere Anlieger betrifft.

Diese Gemeinden im Zollernalbkreis und im Kreis Rottweil haben 2014 den Auftrag für eine Vorstudie erteilt. 2015 folgte der Auftrag für eine Flussgebietsuntersuchung – ein sehr aufwendiges Unterfangen, denn ermittelt werden müssen die Schäden, die durch Hochwasser entstehen könnten, mögliche Maßnahmen, die Kosten, die nach großzügiger Schätzung bei 13,5 Millionen Euro liegen werden, und deren Verteilung, die sich laut Binder unter anderem nach Einzugsgebiet, Flusskilometern, Abflussanteil und versiegelter Fläche richtet.

Die Hochwasserschutzkonzeption liegt inzwischen vor und beinhaltet unter anderem den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens oberhalb von Ratshausen und oberhalb von Zimmern unter der Burg sowie eine Brückenaufweitung in Dautmergen und zahlreiche kleinere Maßnahmen in den Orten.

Bei einem Zusammenschluss der Gemeinden sei der maximale Fördersatz drin, betonte Binder, und nur durch gemeinsames Vorgehen lasse sich ein hundertjähriger Hochwasserschutz erreichen. Zudem könne ein Verband die Maßnahmen koordinierter umsetzen.

Stadt will sich aber nicht auf absehbare Zeit an einen Verband binden

Auf unabsehbare Zeit will die Stadt sich freilich nicht an einen Verband binden – Forderungen nach einer Ausstiegsklausel wurden laut. Außerdem wünscht sich das Gremium, dass ein Vertreter des beauftragten Planungsbüros Heberle über das Schutzkonzept referiert und Fragen beantwortet. Die hohe Förderquote – von den Gesamtkosten bleiben im Idealfall nur gut vier Millionen Euro an den Gemeinden hängen, davon 92 402 Euro an der Stadt Meßstetten – konnte das Gremium am Ende aber doch nicht widerstehen und nahm einstimmig Kenntnis von den Plänen. Der Beschluss zur Bildung des Verbands steht freilich noch aus.