Stellvertretender Schulleiter und Ausbilder in Erster Hilfe, Arne Jessen (links im Bild), mit Schülern des Erste-Hilfe-Kurses am Gymnasium Meßstetten Foto: Jessen Foto: Schwarzwälder-Bote

Erste Hilfe: Ausrüstung für Kurse am Gymnasium finanziert

Meßstetten. Arne Jessen ist stellvertretender Schulleiter, Rettungssanitäter und als ehrenamtlicher Ausbilder beim DRK-Ortsverein Balingen tätig. Das Thema Erste Hilfe liegt ihm am Herzen. Deshalb ist er froh, dass er nun Erste-Hilfe-Kurse für Schüler am Gymnasium Meßstetten mit eigener Ausrüstung ausführen kann. Bislang bot er Erste-Hilfe-Kurse nur eingeschränkt an, weil er die Materialien dafür beim DRK-Kreisverband Balingen ausleihen musste.

"Die Kurse waren oft schwierig zu planen, weil zu koordinieren war, dass die Geräte verfügbar sind und die Schüler Zeit haben", berichtet Arne Jessen. Dank der Spende der Sparkassen-Stiftung Mensch in Höhe von 1000 Euro und der Unterstützung des Schulfördervereins war es möglich, alle wichtigen Ausbildungsmaterialien – wie Übungsphantome für die Herz-Lungen-Wiederbelebung, Erste-Hilfe-Taschen und ein Trainingsgerät für die Frühdefibrillation – zu kaufen. Mit der schuleigenen Ausrüstung sei er flexibler und könne ab sofort mehr Erste-Hilfe-Kurse anbieten.

"Unser Ziel ist es, jeweils einen neunstündigen Kurs in der Mittelstufe und in der Oberstufe kurz vor dem Führerschein zu veranstalten", erklärt Jessen. Der Kurs soll auch in das schuleigene Sozialcurriculum integriert werden. Damit wäre die Teilnahme für alle Schüler verbindlich. "In den skandinavischen Ländern sind Erste-Hilfe-Kurse seit Langem verbindlich", erläutert Jessen.

In den Kursen soll auch das Sozialverhalten der jungen Menschen, vor allem die Bereitschaft und Kompetenz, anderen zu helfen, gestärkt werden. Die Pubertät sei eine Zeit, in der manche große Berührungsängste, andere wiederum gar keine Hemmungen hätten. Da tue es gut, wenn das Sozialverhalten gestärkt werde. "Außerdem leben wir in einem ländlichen Raum, da sind das Miteinander und die Mitverantwortung extrem wichtig. Hier müssen wir die Jugendlichen einbinden", sagt der Lehrer. Er hat die Erfahrung gemacht, dass es für Schüler einfacher ist, Erste-Hilfe-Maßnahmen in einer vertrauten Umgebung wie der Schule zu lernen. Dort ließen sie sich gut darauf ein.

Der erste Kurs mit den neuen Geräten ist mittlerweile zu Ende. Sein Fazit: "Die Schüler haben mit Begeisterung teilgenommen und waren sehr motiviert, zu helfen. Ich bin mir sicher, dass sie neben den konkreten Hilfsmaßnahmen auch gelernt haben, auf andere zuzugehen, um sie in den vielfältigsten Notsituationen zu unterstützen."