Familiensonntag im Naturerlebniszentrum
Meßstetten-Oberdigisheim. Im Naturerlebniszentrum der Sparkassenstiftung Umwelt + Natur drehte sich am Familiensonntag alles rund um Vögel. Auf einer Exkursion beobachteten deren Teilnehmer bei schönem Frühlingswetter Sing- und Greifvögel und lernten Vogelstimmen kennen. Stiftungsökologe Hannes Schurr und Gerhard Layh, Leiter der Nabu-Gruppe Albstadt, führten die Besucher am östlichen Rand von Oberdigisheim hinauf zum Steighaus. Während des Anstiegs kreiste über der Gruppe ein Roter Milan, und etwas weiter westlich davon zeigten Turmfalken ihre akrobatischen Balzflüge. Die Teilnehmer der Exkursion versuchten den schnellen Greifvögeln mit ihren Ferngläsern zu folgen, aber das erwies sich als überaus schwierig.
Der weitere Weg führte die Gruppe an einer Schlehenhecke entlang, in der ein Exemplar der scheuen Mönchsgrasmücke flötete. Gerhard Layh erklärte, dass dieser Zugvogel erst jetzt aus dem warmen Mittelmeerraum den Weg zurück auf die Alb gefunden habe, und auch der Zilpzalp – dessen monotoner Gesang schon von Weitem zu hören war – sei erst vor wenigen Wochen aus seinem Winterquartier zurückgekehrt. Jede Vogelart habe ihren typischen Gesang, erläuterte der Vogelexperte – und es seien fast ausschließlich die Vogelmännchen, die ihre Stimme erhöben. "Sie singen, um ihr Revier zu markieren und eine Partnerin zu finden."
Anschauungsunterricht in praktischem Naturschutz gab Hannes Schurr, der mehrere Nistkästen an Bäumen befestigte. Die sollen vor allem von Meisen genutzt werden. Begleitet von den melodischen Gesängen von Rotkehlchen, Buchfink und Heckenbraunelle verabschiedete sich die Gruppe in die Mittagspause.
Anschließend wurden in der Werkstatt mehrere Nistkästen gebaut – und zwar, wie die Vogelkenner betonten, nicht nur, um Brutplätze für Blau- und Kohlmeise sowie Feldsperlinge schaffen: Gut sichtbar im Garten aufgehängt, machten diese Kästen die ganze Vogelwelt für Klein und Groß erlebbar.