Die Ehrenstele des Gemeindetags Baden-Württemberg hat Erhard Karle aus den Händen von Bürgermeister Lothar Mennig erhalten. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeindetag zeichnet mit Erhard Karle einen der fleißigsten Kommunalpolitiker der Region aus

Von Karina Eyrich

Meßstetten. Mit der Ehrenstele des Gemeindetags Baden-Württemberg für 40 Jahre kommunalpolitische Tätigkeit ist Erhard Karle, Ortsvorsteher von Unterdigisheim und langjähriger Stadtrat, ausgezeichnet worden.

"Konkurrenzlos" stehe Erhard Karle angesichts von 40 Jahren kommunalpolitischer Tätigkeit an der Spitze der Meßstetter Kommunalpolitik, betonte Bürgermeister Lothar Mennig, ehe er Karle in der jüngsten Gemeinderatssitzung die besonders schöne Auszeichnung überreichte. Am 20. Mai 1975 hatte der Unterdigisheimer sein erstes Mandat im Ortschaftsrat angetreten und ist nicht nur bisher acht Mal wiedergewählt worden, sondern war schon in der ersten Amtszeit stellvertretender Ortsvorsteher – mit kurzer Unterbrechung von Ende 1999 bis Juli 2000 – dann bis Ende 2006. Seit 2007 ist Karle Chef des Gremiums und gehörte außerdem von Juli 1980 bis Juli 2009 dem Gemeinderat an, für den der Architekt und Bauingenieur auch den Technischen Ausschuss, den Abwasserzweckverband Oberes Eyachtal und die Verbandsversammlung der Hohenberggruppe verstärkte.

Besonders hob Mennig Karles Einsatz im Gutachterausschuss seit 1984 hervor, dem er seit 2002 auch vorsitzt, und nannte außerdem seine Mitarbeit in "unzähligen Arbeitsgruppen" im Zusammenhang mit der Schaffung von Neubaugebieten als Beispiel für die Synergieeffekte durch Karles "berufliche Qualifikation und praktische Erfahrung".

Weil die Nennung von Karles Leistungen zur Fortentwicklung Unterdigisheims "den zeitlichen Rahmen komplett sprengen würde", beschränkte sich Mennig auf Schwerpunkte wie die Schaffung von Neubaugebieten, den Ausbau von Straßen, die Erneuerung von Brücken, Kanälen und Wasserleitungen, die Erweiterung des Kindergartens, die Umgestaltung der Ortsmitte, den Erwerb und Abbruch zahlreicher Gebäude sowie die Umnutzung des Schulgebäudes als Vereinshaus und den Anbau einer Fahrzeughalle an das Feuerwehrgerätehaus.

Neben all dem habe sich Karle auch im Vereinsleben stark engagiert, sagte Mennig und nannte vorweg dessen Einsatz als Vorsitzender des Sportvereins Unterdigisheim – durchgehend seit 1970. Das sei rekordverdächtig – im ganzen Zollernalbkreis. Dort sei Karle "Multifunktionär", Manager für den Spielbetrieb, Geschäftsführer des Sportheims, Vereinsarchitekt, Bürge und – mit seiner Familie – zeitweise sogar Wirt.

Die Landesehrennadel habe er bereits beim 90. Jubiläum des Vereins erhalten. Schließlich erwähnte Mennig noch Karles Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der Volksbank Heuberg von 1991 bis 2015 und betonte, dass der Unterdigisheimer zu jenen Menschen gehöre, "die ihren Mitmenschen viel zu geben bereit sind". Nur wenige Mandatsträger strahlten so viel Ruhe aus wie Erhard Karle, sagte Mennig, bescheinigte ihm "grenzenlose Hilfsbereitschaft und verlässliche Kameradschaft". In seinen Dank, den Tarzisius Eichenlaub um den Dank der Fraktion der Freien Wähler ergänzte, schloss Mennig auch Karles Fau ein.

Erhard Karle kommentierte die hohe Auszeichnung, die ihm nach der Ehrennadel in Gold des Gemeindetags 2005 und der Verdienstmedaille der Stadt Meßstetten 2008 zuteil wurde, gewohnt bescheiden und humorvoll: Sein kommunalpolitischer Einsatz sei "oft lehrreich" gewesen, "und wenn ich ihn nicht leistete, würde ich wohl oft freitags um 20 Uhr noch im Büro sitzen", sagte er. "Dass es 40 Jahre werden, hätte ich nicht gedacht. Aber ich habe ja auch schon mit 28 Jahren angefangen – für jene, die mit 48 anfangen, wird das natürlich schwierig."