Das Angebot der Schulen in Meßstetten ist breit gefächert und in den nächsten Jahren gesichert. Archiv-Foto: Holbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulentwicklung im Verwaltungsraum Meßstetten zeigt Einbrüche bei der Werkrealschule

Von Christoph Holbein

Meßstetten. Der demografische Wandel und der Wegzug von Einwohnern wirken sich aus: Die Gemeinden, die Schüler auf die weiterführenden Schulen in Meßstetten schicken, weisen rückläufige Kinderzahlen auf. Der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung kommt hinzu.

Die Übergänge an die weiterführenden Schulen haben sich zu Beginn des Schuljahrs verändert. Das geht aus dem Bericht hervor, der die Schulentwicklung im Verwaltungsraum Meßstetten sowie die Schülerzahlen beleuchtet und mit dem sich der Meßstetter Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt hat. Ein Grund dafür ist der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung.

Im vergangenen Schuljahr wechselten 29,93 Prozent der Grundschüler an die Werkrealschule, in diesem Schuljahr waren es 17,75 Prozent. Dagegen erhöhte sich die Übergangsquote an die Realschule von vorher 35,77 Prozent auf nun 43 Prozent. Zum Gymnasium wechselten 39,25 Prozent der Grundschüler. Ein Jahr zuvor waren es 34,3 Prozent. Dieser starke Einbruch der Schülerzahlen an der Werkrealschule führte dazu, dass die fünfte Klasse mit 22 Schülern nur noch einzügig geführt wird. Eine Folge könnte sein, dass in fünf Jahren die zehnte Klasse gefährdet ist, falls diese dann nicht mindestens 16 Schüler zählt.

Der Bericht der Stadtverwaltung listet die Entwicklung der Schülerzahlen an den einzelnen Schulen auf. In der Burgschule ist die Zweizügigkeit bis zum Schuljahr 2019/2020 gewährleistet. In die Grundschule Hartheim/Heinstetten werden in den Schuljahren 2015/2016 und 2018/2019 jeweils weniger als 16 Kinder eingeschult. Es sei deshalb zu prüfen, ob in den schwachen Schuljahrgängen jahrgangsübergreifende Klassen eingerichtet werden.

Kaum Probleme hat die Matthias-Koch-Grundschule in Tieringen, in die auch die Hossinger Grundschüler gehen: Nur im Schuljahr 2016/ 2017 sind es mit zwölf Schülern weniger als die geforderten mindestens 16 Schüler. Auch in der Grundschule Nusplingen/Unterdigisheim wird diese Marke erreicht und nur zweimal knapp unterschritten. Dagegen sind in der Grundschule Obernheim für den Erhalt auch weiterhin jahrgangsübergreifende Klassen notwendig.

Für die Werkrealschule gilt, dass sie ab dem Schuljahr 2018/2019 nur noch einzügig sein wird. Sollte die zehnte Klasse dann gefährdet sein, müsse eine Kooperation mit der nächstgelegenen Werkrealschule gesucht werden, heißt es in dem Bericht. Derweil erfreut sich die Realschule einer wachsenden Akzeptanz. Auch das Gymnasium wird trotz rückläufiger Schülerzahlen weiterhin zweizügig gefahren. Mit weniger Schülern ist demgegenüber in der Wilhelm-Busch-Förderschule zu rechnen.

Bei einem gemeinsamen Gespräch für den Verwaltungsraum versicherte der leitende Schulamtsdirektor Gernot Schultheiß, dass es Ziel der Landesregierung sei, alle Grundschulen zu erhalten. Handlungsbedarf bei den weiterführenden Schulen sah die Gesprächsrunde noch keinen. Ein weiteres Thema war die Ganztagsgrundschule. Dabei waren sich die Teilnehmer einig, dass es für den Meßstetter Raum nahezu unmöglich sei, an den kleinen Grundschulen ein solches Angebot einzurichten, da vermutlich die verbindliche Zahl von 25 Schülern nicht erreicht werde. Eine Ganztagsgrundschule in der Kernstadt hänge vom Bedarf ab. Allerdings gebe es bereits entsprechende Signale seitens der Eltern, deren Kinder derzeit eine Ganztagesbetreuung im Kindergarten besuchten.

Deshalb will die Stadtverwaltung in nächster Zeit den Bedarf für ein solches Angebot ermitteln.