Rund geht es in "Dr reinschda Weiberhaufa", dem diesjährigen Weihnachtslustspiel der Tieringer Musiker, Foto: Angst Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikverein Tieringen inszeniert bei seiner Weihnachtsfeier ein vergnügliches und turbulentes Theaterstück

Von Anna Angst

Meßstetten-Tieringen. Viel Musik und Theatervergnügen haben die Besucher der Weihnachtsfeier des Musikvereins in der Schlichemhalle erlebt.

Mit den Stücken "Kommt ein Vogel geflogen" und "Old MacDonald" eröffneten unter der Leitung von Larissa Koch die Jüngsten des Musikvereins, die "Minis", den musikalischen Reigen. Im Anschluss daran versetzte die von Andreas Link dirigierte Jugendkapelle das Publikum mit den Stücken "Christmas Spiritual", "My Heart Will Go On" sowie den beiden Weihnachtsklassikern "Feliz Navidad" und "O du Fröhliche" in weihnachtliche Stimmung.

Jugendleiter Jürgen Merz freute sich darüber, die Jungmusikerin Elena Dinser für ihre erfolgreich abgeschlossene D1-Prüfung auszeichnen zu dürfen; danach leitete Volker Eppler zum zweiten Programmteil des Abends über: dem Theaterstück "Dr reinschda Weiberhaufa" von Ellen Merz. Seit Jahrzehnten stehen die Akteure des Musikvereins regelmäßig auf der Bühne und haben sich mit ihren Schauspielkünsten einen ausgezeichneten Ruf erworben. Unter der Regie von Winfried Diller bewiesen sie auch diesmal, dass sie sich darauf verstehen, ihr Publikum in ihren Bann zu ziehen.

Die Handlung: Die taffe, in Scheidung lebende Alexandra, gespielt von Carina Burth, wohnt, um Abstand von ihrem Noch-Ehemann Jürgen (Mathias Clesle) zu gewinnen, vorübergehend in einer reinen Frauen-WG mit Tina (Larissa Koch) und Anette (Evelyn Weier). Dort geht es drunter und drüber, unter anderem deshalb, weil Mitbewohnerin Tina den Haushalt mit ihrer lebendigen, leicht naiven Art und wechselnden Männerbesuchen – die Herren werden von Lukas Diller und Alexander Heinemann verkörpert – ziemlich aufwirbelt.

Als Alexandra einen Anruf erhält, in dem eine Erbschaft der verstorbenen Tante angekündigt wird, sind alle aus dem Häuschen – und unter Druck. Die verstorbene Tante war nämlich äußerst tugendhaft und wollte ihr Geld in guten Händen wissen. Weshalb sie ihrer Schwester Amalie (Jasmin Link) auftrug, die Familienverhältnisse zu überprüfen. Jetzt muss schleunigst eine heile Familie her.

Komplikationen und Missverständnisse sind vorprogrammiert, denn Noch-Ehemann Jürgen und Hausmeister Pfleiderer, gespielt von Christof Clesle, machen den Damen durch ihre täglichen Aufwartungen einen Strich durch die Rechnung. Zu allem Überfluss missfällt der Tante Alexandras angeblicher Ehemann, welcher in Wahrheit Anettes extrem korrekter Verlobter Dieter Heid (Jörg Berbalk) ist, aufs Äußerste. Was sowohl die Familiensituation erschwert als auch die Aussichten auf die Erbschaft erheblich beeinträchtigt.

Am Ende wird aber doch noch alles gut. Mit dem hervorragend in Szene gesetzten schwäbischen Schwank gelang es der Theatergruppe auch dieses Jahr, das Tieringer Publikum rundum zu begeistern.