Die Eingangsbereiche von Flüchtlingsunterkünften wie hier in Wertheim werden – auch zum Schutz der Flüchtlinge – vom Kameras überwacht. Foto: Hildenbrand

Auch bei LEA Meßstetten wird elektronische Überwachung eingesetzt. Derzeit knapp 1700 Flüchtlinge.

Meßstetten - Zum Schutz vor rechtsradikalen Übergriffen und Kontrollen wegen Einschleusens von Alkohol sind an rund zehn Standorten, an denen Flüchtlinge untergebracht sind, Videokameras installiert worden.

Betroffen sind nach Auskunft des Integrationsministeriums zunächst Erstaufnahmeeinrichtungen. "Wir tun unser Möglichstes, um die Unterkünfte gegen Angriffe von außen zu schützen und das Konfliktpotenzial innerhalb der Einrichtungen zu minimieren", sagte eine Sprecherin des Ministeriums in Stuttgart. Die Videoüberwachung sei eine der Maßnahmen, besonders gefährdete Bereiche zu sichern und mögliche Täter zu identifizieren.

In der Landeserstaufnahmestelle (Lea) in Meßstetten sind seit mehreren Monaten Überwachungskameras installiert, wie Lea-Leiter Frank Maier auf Anfrage des Schwarzwälder Boten bestätigte. Die beiden Kameras filmen den Eingangsbereich zum Zaun hin.

In Flüchtlingsunterkünften kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern, nicht selten unter Alkoholeinfluss; auch Drogen spielen eine Rolle. Zum anderen steigt auch im Südwesten die Zahl von Straftaten gegen Flüchtlingsheime. In Meßstetten kommen die Kameras zum Einsatz, um zu überwachen, ob Alkohol in die Einrichtung geschmuggelt wird oder ob sich Unbefugte unerlaubt Zutritt verschaffen wollen.

In den Landeserstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge im Südwesten leben derzeit rund 22.400 Menschen. Die größten Standorte sind Mannheim mit etwa 7600 und Karlsruhe mit mehr als 3700 Asylbewerbern in mehreren Einrichtungen. Es folgen Heidelberg mit 2600, Donaueschingen mit 1770, Meßstetten mit knapp 1700 und Ellwangen mit gut 1400 Asylbewerbern. Die Einrichtungen sind nicht voll belegt. Den stärksten Zugang gab es im November 2015 mit fast 40.000 Flüchtlingen. Im Januar sank die Zahl auf knapp 15.200. Momentan sind es einige hundert am Tag.

Zur Sicherheit gehören auch die bauliche Sicherung wie Brandschutz, Einzäunung, Beleuchtung und die Bewachung durch Sicherheitsdienste. Außerdem sind unabhängige Sicherheitsberater im Einsatz, die Polizei erstellt Sicherheitskonzepte und garantiert angemessene Polizeipräsenz.