Veronika Mertens, Brigitte Wagner und Reinhard Wulf bei der Vernissage der Ausstellung "Dir gewidmet" im Fehlochhof auf dem Michelfeld Foto: Franke Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellungseröffnung: "Dir gewidmet" zum Geburtstag von Brigitte Wagner / Die Künstler sind anwesend

"Dir gewidmet" in der Galerie im Fehlochhof: So viele Gäste, wie das Haus fasst, weilten bei der Eröffnung der Sonderausstellung "Dir gewidmet" im Fehlochhof auf dem Michelfeld.

Von Peter Franke

Meßstetten-Michelfeld. Werke verschiedener Künstler sind zu sehen, die jene gezielt für bestimmte Personen geschaffen haben. Die Ausstellung ist eingebettet in das häusliche Umfeld des Künstlerpaars Wulf-Wagner, das sich nicht scheut, damit gleichzeitig auch Einblicke in das Privatleben zu erlauben.

Reinhard Wulf bescheinigte seiner Frau, ihre Ausstellung auf dem schmalen Streifen der Gegenwärtigkeit so gestaltet zu haben, dass sie einen Blick in die Nicht-mehr-Zeit erlaube. Sie habe die Zeit zum Jetzt allerdings nicht einfach verstreichen lassen, sondern sie künstlerisch festgehalten. Die ausgestellten Arbeiten besäßen ein großes Maß an Toleranz, die – nach Goethe – zur Anerkennung führen müsse.

Wulf zitierte den langen Brief des Künstlerfreundes Detlef Willand, der Brigitte Wagner gewidmet ist. In der Kultur stecke etwas Unmessbares, etwas Unaussprechliches, dem sich Künstler auf verschiedene Weise näherten. Kunst solle absichtslos, "proper" sein, sonst werde sie manipulativ. Willand beschäftigte sich besonders mit dem Romantik-Thema der "Blauen Blume" von Novalis, zu deren Sucherin er Brigitte Wagner einreihte.

Veronika Mertens würdigte die Ausstellung zum Geburtstag von Brigitte Wagner. In ihrer Laudatio stellte sie Bezüge zu verschiedenen Künstlern und Künstlergruppen her, zeigte auf kunsthistorische Entwicklungen und brachte immer wieder den Sachverstand und die Tätigkeiten der Ausstellerin in den Vordergrund. Zum offenen, hellen Haus sei der Fehlochhof geworden. Dort werde Kunst nicht einfach gesammelt, sondern in ein Lebensumfeld gestellt und damit "lebendig". Viele Künstler blieben damit sogar über deren Tod hinaus präsent. Das Leben mit der Kunst sei eine Art Perlenkette, aber auch ein Kraftwerk erneuerbarer Energien.

Von solchen Eindrücken dürfen sich Kunstinteressierte bis zum 20. Dezember inspirieren lassen. An diesem Tag endet auch die Ausstellung "Fern – Östlich Japan", die aktuell parallel in der Galerie zu erleben ist.