Abschied (von links): Pfarrer John Bosco Ssendagala, Frank Maier, Heinz-Werner Ittermann, Sonja Held, Pastor Rolf Held, Pfarrer Reinhold Schuttkowski, Pfarrerin Susanne Stephan und Bürgermeister Frank Schroft Foto: Lissy Foto: Schwarzwälder-Bote

Abschied: Pastor Rolf Held von der evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde verlässt Meßstetten

Von Werner Lissy

Herzlich verabschiedet worden ist am Sonntagmorgen im Rahmen des Meßstetter Stadtfestes beim ökumenischen Gottesdienst Pastor Rolf Held von der evangelisch-methodistischen Kirche.

Meßstetten. Der ökumenische Gottesdienst war so stark besucht, dass die aufgestellten Stühle nicht ausreichten und zusätzlich noch einige Bänke herbei gebracht werden mussten. Unter der Leitung von Dirigent Thomas Kiesinger eröffnete der Meßstetter Posaunenchor den feierlichen Gottesdienst, den Pastor Rolf Held als einen "schönen, traurigen Gottesdienst" bezeichnete.

Abwechselnd zelebrierten Held, die evangelische Pfarrerin Susanne Stephan, Pfarrer Reinhold Schuttkowski und der katholische Pfarrer John Bosco Ssendagala den Gottesdienst, wonach die Verabschiedung erfolgte.

In der Stadt vieles bewegt und verändert

Zunächst würdigte Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft das segensreiche Wirken von Held. Er habe in Meßstetten vieles bewegt und vieles verändert. Ob in der intensiven Jugendarbeit oder in der seelsorgerischen Begleitung leidender oder sterbender Menschen sowie in der Betreuung von Flüchtlingen und in der Notfallseelsorge immer sei der Dienst am Menschen im Mittelpunkt gestanden, unbeachtet welchen Glaubens, welcher Kultur und Herkunft.

Der Schwerpunkt seiner Arbeit lag in Meßstetten bei der regionalen Jugendarbeit, die alle sieben Gemeinden der evangelisch-methodistischen Kirche im Zollernalbkreis umfasste, und in der Kooperation mit den beiden anderen Kirchen. Ein besonderer Schwerpunkt bildete die eineinhalbjährige Arbeit mit den Flüchtlingen in der Landeserstaufnahmestelle. Er war der erste Pastor in Meßstetten, der auf die Menschen muslimischen Glaubens zugegangen ist und mehrsprachige Gottesdienste abgehalten hat. Damit habe Pastor Held Maßstäbe gesetzt und gezeigt, dass es sich lohne, Barrieren zu überwinden. Mit seiner Arbeit in der Gemeinde sei das Wort Gottes zur Sprache gebracht, vermittelt und Sinn gestiftet worden.

Dafür sei man sehr dankbar. Held zieht in die Nähe von Marburg um. Das sah Schroft mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Weinend, weil die Tätigkeit hier zu Ende sei, und lachend, weil Pastor Held mit seiner Familie wieder kommen werde und für den dritten und vierten Lebensabschnitt eine Wohnung gekauft habe.

Als Abschiedsgeschenk überreichte der Bürgermeister ein Weinpräsent und wünschte Pastor Rolf Held und seiner Familie alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit und Gottes Segen. Bewegende, ehrende und würdigende Worte sprachen anschließend der Vorsitzende des katholischen Kirchengemeinderats, Heinz-Werner Ittermann, sowie der evangelische Pfarrer Reinhold Schuttkowski – mit vielen persönlichen Erinnerungen.

Auch der Leiter der Lea, Frank Maier, dankte Pastor Rolf Held für das hohe Engagement bei den Flüchtlingen.

Der Erlös der Kollekte kommt den jugendlichen Flüchtlingen im Diasporahaus Waldhorn zugute.