Die neue Arbeitsstätte von Frank Schroft: das Rathaus in Meßstetten. Foto: Fischer

Erfolg von Frank Schroft ist deutlich. Große Aufgaben warten auf neuen Rathauschef. Gute Stimmung in Meßstetten.

Meßstetten - Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl in Meßstetten hallt auch einen Tag nach der Entscheidung noch nach. Zu überdeutlich ist der Erfolg von Frank Schroft gewesen. Mit 81,1 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen gewann der 29-Jährige mehr als klar. Die Stimmung im Ort ist entsprechend.

"Die Wahl ist super gelaufen", meint Lars Breiter vom Restaurant "Schwane" in Meßstetten. Er findet die Entscheidung der Meßstetter mutig und freut sich, dass sie so einheitlich gewählt haben. Große Erwartungen hat er nicht an den neuen Bürgermeister: "Wir fühlen uns hier sehr wohl, wenn das so bleibt, wäre es toll."

So wie Breiter sehen es viele Meßstetter am Morgen nach der Wahl. Eine Verkäuferin im Schreibwahrengeschäft Bandle meint: "Ich freue mich über das hervorragende Ergebnis." Sie wünsche sich, dass nun wieder neues Leben in die Meßstetter Innenstadt einkehre. Auch ein Passant wünscht sich Veränderungen in der Innenstadt. Er schlägt ein Tempo 30 Limit am Rathaus vor.

Die Grundstimmung ist gut in Meßstetten: "Ich bin sehr zufrieden und froh, dass es geklappt hat", freut sich eine Meßstetterin. "Einwandfrei", schließt sich ein anderer an, "das war mir schon vor vier Wochen klar, die anderen Bewerber lagen weit unter Schrofts Niveau." In dem Optik- und Akustikgeschäft Fischer ist man dennoch überrascht von dem klaren Ergebnis: "Viele dachten, es kommt zu einem zweiten Wahlgang, dass es so eindeutig wird, hat niemand gedacht."

Zukunft der Gaststätte Waldhorn ungewiss

Auch am Wahlabend rieben sich einige Beobachter verwundert die Augen ob des klaren Votums der Meßstetter Wähler. Geschlagen waren die anderen vier Kandidaten. So verfolgte Harald Reinhard, Bewerber mit mehrjähriger kommunalpolitischer Erfahrung und Bürgermeister in Buchenbach, die Auszählung still auf einer Seitentreppe des Rathaus-Foyers. Nein, auf diese Deutlichkeit im Wahlergebnis hätte er nicht gesetzt – erst recht nicht nach durchaus vielfältigen Wahlkampf-Erfahrungen und angesichts des stattlichen Kandidatenfeldes: "Das Wahlergebnis spricht eine deutliche Sprache."

Vor Ort verfolgte auch Klaus Konzelmann, Albstadts Oberbürgermeister, die Ergebnisse: "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit einem jungen Kollegen."

Auf Frank Schroft warten keine leichte Aufgaben. Eine große Baustelle ist die Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge und Asylbewerber in der früheren Zollernalbkaserne. Mit dieser Landeserstaufnahmeeinrichtung geht die Frage der Konversion einher: Wie soll künftig das Gelände der ehemaligen Kaserne genutzt werden? Geplant ist, dass die Lea Ende 2016 schließt.

Noch nicht komplett geklärt ist, was mit der früheren Gaststätte mit Fremdenzimmern "Waldhorn" geschehen soll, um die sich die NPD bemüht hatte, – auch eine Aufgabe für den Neuen.

Schließlich muss der neue Chef der Kommune auch seine Duftmarke im Rathaus setzen. Denn nach 24 Jahren Ära Lothar Mennig hat sich so manches eingeschliffen in den Amtsstuben der Stadt Meßstetten. Da wird Frank Schroft sicherlich einen Neuanfang wagen, auch um der mitunter wabernden Gerüchteküche entgegenzuwirken und frischen Wind in die Kommunalpolitik zu bringen.